Wieder Angriff auf U-Bahn-Treppe - Mann in Berlin brutal hinuntergestoßen

Berlin · Noch wirken die schlimmen Bilder der hinterhältigen Tritt-Attacke auf eine junge Frau in einem Berliner U-Bahnhof nach, da schreckt ein neuer Fall die Öffentlichkeit auf.

Kurz nach dem Prozess um den Berliner U-Bahn-Treter löst ein neuer und ähnlicher Fall Empörung aus. Ein 38-jähriger Mann wurde im U-Bahnhof am Berliner Alexanderplatz brutal eine Treppe hinuntergestoßen. Der Angriff ereignete sich bereits in der Nacht zum 11. Juni. Die Polizei veröffentlichte am Dienstag Fahndungsfotos von der Tat und dem mutmaßlichen Täter.

Das Opfer wurde auf der Treppe von hinten gegen den Kopf geschlagen. „Durch die Wucht des Schlages stürzte der Angegriffene die gesamten Stufen der Zugangstreppe hinunter und stieß mehrfach mit dem Kopf gegen das Eisengeländer. Hierbei erlitt er eine schwere Kopfverletzung und zahlreiche Prellungen am ganzen Körper“, beschrieb die Polizei das Geschehen. Der Verletzte kam in ein Krankenhaus.

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Auf Bildern sieht man, wie das Opfer die Treppe hinunterstürzt, über mehrere Stufen rollt und unten liegen bleibt. Der Täter steht weiter oben und sieht zu. Die Filmsequenz aus der Überwachungskamera, die die gesamte Tat zeigt, wurde von der Polizei nicht veröffentlicht.

Der Täter ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, hatte kurze dunkle Haare und eine auffällig kräftige Statur. Er trug eine dunkle „Bulls“-Jacke mit rot-weißem Schriftzug vorn und hinten. Über sein Motiv ist nichts bekannt. „Es deutet aber nichts darauf hin, dass die sich kannten“, sagte eine Polizeisprecherin.

Der Fall sei im Ablauf und den Folgen durchaus mit dem bekannten Angriff des U-Bahn-Treters im Oktober 2016 vergleichbar, hieß es. Damals war eine Studentin im U-Bahnhof Hermannstraße in Berlin-Neukölln von einem Mann die Treppe hinuntergetreten worden. Die junge Frau erlitt einen Armbruch und eine Platzwunde am Kopf. Im Prozess hatte sie ausgesagt, sie habe monatelang unter der Tat gelitten.

Der Angreifer wurde durch Aufnahmen einer Überwachungskamera ermittelt. Am vergangenen Donnerstag verurteilte das Landgericht ihn wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren und elf Monaten Gefängnis.

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