"Wir haben andere Probleme"

Weder an der Mosel noch im Hunsrück oder in der Eifel haben Landwirte nach Auskunft von Experten bislang Interesse am Anbau von Genmais gezeigt. Milde sind daher die Reaktionen auf das Verbot der Sorte MON 810.

Trier/Bitburg/Wittlich. Mehr als ein gleichgültiges Achselzucken löst die Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, den Genmais MON 810 in Deutschland zu verbieten, bei den meisten Landwirten in der Region nicht aus. In Zukunft könnte die Pflanze für sie allerdings attraktiver werden.

Einzig an zwei Orten in Rheinland-Pfalz - in Limburgerhof und Haßloch in der Pfalz, nahe der Grenze zu Baden-Württemberg - wird derzeit laut rheinland-pfälzischem Umweltministerium Genmais angebaut. "Bei uns spielt er keine Rolle", sagt Alfons Eiden vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Bitburg. Der Hauptgrund sei die ablehnende Haltung der Öffentlichkeit: "Die Bauern werden sich deshalb hüten, hier Genmais anzubauen." Außerdem sei der Maiszünsler in der Region Eifel-Mosel-Hunsrück kaum verbreitet: jener Schädling, der den genveränderten Mais MON 810 nicht befällt.

Allerdings könnte sich dies in Zukunft ändern. Nimmt die Population der Maiszünsler hierzulande zu, könnte das Interesse das Landwirte am Genmais größer werden, prognostiziert Manfred Zelder, Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbands im Kreis Bernkastel-Wittlich. "Nun ist diese Option für die Zukunft verbaut", kritisiert er. Für den Moment stellt Zelder allerdings klar: "Wir haben wegen der Wirtschaftskrise gerade ganz andere Probleme."

Die Betroffenheit hält sich also in Grenzen. Der Trier-Saarburger Kreisbauernverbands-Vorsitzende Walter Clüsserath kann dem Verbot gar Gutes abgewinnen: "Sagen wir es so: Der Anbau wird hier nicht favorisiert." dr

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