Wir sind Bundestrainer!

Bei der WM handelt es sich um ein "nationales Anliegen", wie Miriam Gruß (FDP) sagt. Außerdem ist der Bund der größte Sponsor, insofern verlangt nach dem Fiasko von Florenz auch der CDU-Abgeordnete Norbert Barthle "ein paar Antworten" von Jürgen Klinsmann.

Vorladung des Trainers also vor den Sportausschuss des Bundestages, das ist die Idee, für die sich einige Politiker in "Bild" hergeben. Angenommen, es käme dazu: Dann würde Klinsi seine Aufstellung erläutern und Barthle würde meinen, Wörns müsse in die Abwehr, weil die jungen Küken wie ein Hühnerhaufen herumgelaufen seien, ein vogelgrippeinfizierter noch dazu. Für die SPD würde sich Reinhold Hemker großkoalitionär anschließen. Frau Gruß würde vielleicht fragen, ob nicht Jürgen Kohler kommen könne, von dem habe sie immer einen guten Eindruck gehabt. Die PDS fordert für den linken Flügel einen Läufer von Hansa Rostock, und die Grünen setzen auf das Freiburger Mittelfeld. Am Ende aber gäbe es eine Abstimmung und eine Aufstellung. Ergebnis: Deutschland scheidet trotzdem in der Vorrunde aus. Jetzt könnten sich Barthle, Hemker, Gruß und all die anderen ihre Wiederwahl abschminken. Denn wir Wähler sind das Volk und die wahren Bundestrainer. Uns pfuscht keiner ins Handwerk, schon gar nicht der Bundestag. Was maßen die sich an! nachrichten.red@volksfreund.de

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