"Wir werden diese Wahlen nicht verlieren"

Berlin · Stramm nach vorn, das ungefähr ist die Blickrichtung von FDP-Chef Philipp Rösler. Der Vizekanzler glaubt an die Chance der Liberalen in Nordrhein-Westfalen und in den anderen beiden Ländern, in denen gewählt wird.

Berlin. Mit dem 39-jährigen Wirtschaftsminister sprach unser Korrespondent Werner Kolhoff.Ist das in Nordrhein-Westfalen für Christian Lindner eine praktisch unlösbare Aufgabe?Philipp Rösler: Im Gegenteil. Diese Entscheidung war richtig. Wir treten mit einem klaren Kurs an und mit einem Mann an der Spitze, der ein sehr erfahrener Landespolitiker ist. Christian Lindner ist ein glaubwürdiger Kandidat und die NRW-Wahl eine Riesenchance für die gesamte FDP.Droht der Republik wie 2010 wieder wegen einer NRW-Wahl politischer Stillstand für Monate?Rösler: Ausdrücklich nicht. Es stehen viele große Themen an, vom Haushalt bis zur Griechenland-Rettung. Wir sind fürs Regieren gewählt, und regieren heißt entscheiden. Das wird die Koalition unabhängig von Wahlterminen tun.Die FDP in Nordrhein-Westfalen hat die vorgezogene Landtagswahl mit ausgelöst, indem sie den Haushaltsentwurf abgelehnt hat. War das selbstmörderisch oder dumm oder beides?Rösler: Das war konsequent. Wir haben immer gesagt, dass wir einen solchen Schuldenhaushalt nicht mittragen. Nordrhein-Westfalen hat die höchsten Einnahmen seiner Geschichte, und trotzdem wollte Rot-Grün 3,9 Milliarden Euro neue Schulden machen. Dazu sagen wir Nein.Warum Lindner als Spitzenkandidat, warum nicht der bisherige Landesvorsitzende, Gesundheitsminister Daniel Bahr?Rösler: Man sieht an der aktuellen Diskussion in der Union, dass sich ein Spitzenkandidat die Fragen stellen lassen muss: Meinst du es ernst, willst du hier bleiben, oder gehst du wieder nach Berlin? Wir wollten keinen Kandidaten für die nächsten 60 Tage, sondern den richtigen FDP-Politiker für Nordrhein-Westfalen. Wird NRW zur Schicksalswahl für die FDP?Rösler: Sie wird zu einer Chance für die FDP. Wir können im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen klar zeigen: Es wird eine liberale Partei gebraucht in Deutschland. Das ist die FDP. Alle anderen Parteien sind längst sozialdemokratisch geworden. Auch die CDU. Ganz besonders die CDU in Nordrhein-Westfalen. Da bleibt viel Platz für die Mitte, für uns Liberale. Wenn die FDP in allen drei Ländern die Fünf-Prozent-Hürde verfehlen sollte, wonach es aussieht, kann man dann im Umkehrschluss sagen: Die FDP wird nicht gebraucht in Deutschland, auch nicht im Bund?Rösler: Wir haben gestern einen guten Schritt dazu getan, dass wir die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Dafür kämpfen wir. Ist Ihre Position als Parteivorsitzender und Vizekanzler mit diesen drei Wahlen verbunden?Rösler: Als Parteivorsitzender führe ich gerne Wahlkampf. Bei uns wissen alle, worum es geht, und das schweißt zusammen. wkExtra

Ökologische Erneuerung und die drei K für Kinder, Kommunen und Klima - mit diesen Schwerpunkten wollen die Grünen in den NRW-Wahlkampf ziehen. Bei der angestrebten Energiewende gelte es "zu klotzen, nicht zu kleckern", sagte Parteichefin Monika Düker am Freitag. Rot-Grün habe in NRW bei CO{-2}-Reduzierung, Windkraft-Ausbau oder Gebäudesanierung viel auf den Weg gebracht. dpa

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