"Wir wollen nicht ins Gerede kommen"

HAMBURG/TRIER. (AF) Der Wett-Skandal ist auch an der Mosel angekommen: Auch ein Spieler des Regionalligisten Eintracht Trier gerät ins Visier der Ermittler. Der Verein bescheinigt dem Spieler aber "absolut korrektes Verhalten".

Manipuliert werden sollte unter anderem die für den vergangenen Samstag geplante, dann aber wegen der Witterungsverhältnisse abgesagte Partie SpVgg Bayreuth gegen Eintracht Trier. Inwiefern sie beeinflusst werden sollte, ist aber noch unklar. Kontakt bestand sowohl zu einem Trierer als auch zu einem Bayreuther Spieler. Beide lehnten die Betrugs-Offerte aber nach Angaben der betroffenen Vereine ab. Eintracht-Vorstandsmitglied Alfons Jochem ist nach der Ausweitung des neuen Wettskandals vor allem wütend: "Das kann doch nicht sein, dass uns da ein paar Leute den Fußball kaputt machen wollen." Den Eintracht-Spieler, der von den vermeintlichen Wettbetrügern angesprochen wurde, nimmt Jochem aber in Schutz. "Er hat sich absolut korrekt verhalten und gesagt, dass er für Manipulationen nicht zu haben ist. Wir haben unser Wissen gleich an den DFB weitergegeben. Die werden dem nachgehen. Wir wollen da nicht ins Gerede kommen", sagt Jochem. Froh ist der Banker über diese Geschichte nicht: "Für jeden Verein ist es automatisch schlecht, wenn er in diesem Zusammenhang erwähnt wird." Die Eintracht habe sich aber in keiner Weise etwas zuschulden kommen lassen. Was generell mit einem Spieler passieren muss, der sich bestechen lässt, ist für Jochem klar: "Der wird dann sofort fristlos entlassen." Nach bisherigem Stand der Ermittlungen sind fünf Regionalliga-Spiele und ein Zweitliga-Spiel von Manipulationsversuchen betroffen: Die Regionalligaspiele 1. FC Eschborn - FC Augsburg vom 26. November 2005, Stuttgarter Kickers - VfR Aalen vom 25. Februar und 1. FC Kaiserslautern II - SpVgg Bayreuth vom 5. März, Bayreuth - Trier sowie das Zweitligaspiel Rostock gegen Siegen vom 26. Februar. Das Spiel Eschborn - Augsburg hat bisher nicht stattgefunden, da es wegen der schlechten Witterung schon zwei Mal abgesagt werden musste. Manager Joachim Cast von den Stuttgarter Kickers hatte Anwerbungsversuche bestätigt. Die Spieler hätten dies jedoch "sofort abgelehnt und unmittelbar danach den Verein darüber informiert". Torwart Adnan Masic von den Sportfreunden Siegen hat laut Vorstandsmitglied Holger Rathke zwar "bestätigt, dass er einen der vier Beteiligten kennt", dem Verein gegenüber aber seine Unschuld beteuert.

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