Wittlicher Klinik: 30 Verdachtsfälle auf Misshandlung

Wittlich · Wie geht es weiter auf der Kinderstation des Wittlicher Krankenhauses? Gegen den Chefarzt wird wegen des Verdachts fahrlässiger Körperverletzung ermittelt (der TV berichtete). Er ist aber weiter im Dienst.

Wittlich. Man nehme die Vorwürfe gegen den Chefarzt sehr ernst, sagt Vera Bers, Geschäftsführerin der Cusanus Trägergesellschaft Trier (ctt), zu der das Wittlicher Krankenhaus gehört. Derzeit sei der Arzt aber nicht freigestellt, tritt ctt-Sprecherin Claudia Gerstenmaier entsprechenden Gerüchten entgegen.
Seit Oktober vergangenen Jahres hat es nach Angaben der Sprecherin in der Klinik 30 dokumentierte Verdachtsfälle auf Kindesmisshandlung gegeben.
Hemmschwelle sinkt


In 20 Prozent der Fälle habe sich der Verdacht als unberechtigt herausgestellt, in drei Fällen sei die Polizei informiert worden, bei den restlichen seien Hilfestellungen für die Familien organisiert worden.
Seit Oktober 2010 gibt es am Wittlicher Krankenhaus eine sogenannte Kinderschutzgruppe, in der verschiedene Abteilungen zusammengeschlossen sind, um Missbrauch und Misshandlungen bei behandelten Kindern zu erkennen. Seitdem sei die Hemmschwelle, einen Verdacht an die Kinderschutzgruppe weiterzugeben, bei Ärzten, Klinikmitarbeitern und auch bei Erzieherinnen und Lehrern gesunken, sagt Gerstenmaier. Die Gruppe namens Känguruh arbeite eng mit Kinderschutzorganisationen, Kinderärzten, Jugendamt und Polizei zusammen. wie

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