Politik Wolfgang Bosbach kritisiert Ditib

Berlin · Der CDU-Politiker wirft dem Moscheeverband vor, politisch Partei zu ergreifen.

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach sieht den deutsch-türkischen Moscheeverband Ditib in erster Linie als verlängerten Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Mit Blick auf Berichte, Ditib-Imame hätten in deutschen Moscheen zu Gebeten für einen türkischen Sieg gegen die Kurden aufgerufen, sagte er der „Heilbronner Stimme“: „Das zeigt wieder einmal sehr deutlich, dass sich Ditib in erster Linie nicht als religiöse Instanz, sondern als politischer Repräsentant des türkischen Staates und ihres Präsidenten Erdogan versteht und hier die Aufgabe hat, bei den Gläubigen für dessen Politik zu werben.“ Es stelle sich deshalb die Frage, ob Ditib „weiterhin als staatlicher Partner akzeptabel ist“. Die Ditib wurde zuletzt wiederholt wegen ihrer Nähe zur türkischen Regierung und zur Religionsbehörde Diyanet kritisiert. So sollen Ditib-Imame vermeintliche Anhänger der Gülen-Bewegung in Deutschland bespitzelt haben.

Auch der Leiter der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz, Timo Güzel­mansur, kritisierte das Vorgehen der Ditib: „Es ist verheerend, wenn religiöse Organisationen kriegerische Auseinandersetzungen befürworten. Religion sollte Frieden stiften“, sagte er im Interview mit domradio.de

(kna)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort