Wollen und nicht können

"Gut, dass wir darüber geredet haben." So ähnlich könnte das Motto des Interregionalen Parlamentarier-Rats lauten. Regelmäßig kommen die Bürgervertreter aus Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich zusammen, diskutieren über Probleme der fiktiven Großregion, die schon längst in den Länder- oder Regional-Parlamenten besprochen wurden.

Seit 17 Jahren geht das so. Über das Stadium eines Debattier-Clubs ist das Gremium nie hinausgekommen. Richtig ernst nimmt kaum einer die Zusammenkunft der Politiker, zumal bislang auch keine bahnbrechenden Entscheidungen getroffen wurden. Wie auch? Entschieden wird immer noch in Mainz, Saarbrücken, Luxemburg, Brüssel oder Paris. Selbst wenn sich die Gegner der Cattenom-Pläne durchgesetzt hätten - was aber aufgrund der sturen Haltung Lothringens eher überraschend gewesen wäre - hätte das Nein aus der Großregion in Paris wohl kaum einen gejuckt. Bereits der halbherzige Einspruch aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg gegen die Pläne hat nicht wirklich jemanden in Frankreich interessiert. Der Parlamentarier-Rat will, aber kann nicht, weil die Großregion eben nur auf dem Papier steht. Und für etwas, was es gar nicht gibt, braucht man auch kein Möchtegern-Entscheidungs-Gremium. b.wientjes@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort