XXL-Pfarreien mit neuem Zuschnitt

Trier · Passt euch die geplante Neugliederung?, hat das Bistum Trier die Gläubigen gefragt. Viele von ihnen haben sich geäußert. Einige Anregungen sollen nun auch umgesetzt werden.

Trier Das Bistum Trier wird den Zuschnitt der geplanten neuen Großpfarreien noch einmal ändern. Dies könne auch noch Auswirkungen auf die Anzahl der XXL-Pfarreien haben, sagte der für die Neugliederung zuständige Hermeskeiler Dechant Clemens Grünebach. Nach den Ende März bekanntgegebenen Plänen soll es im Bistum Trier künftig nur noch 35 statt der bislang 887 Pfarreien geben. "In dieser Radikalität hat es das noch in keinem anderen deutschen Bistum gegeben", kommentierte seinerzeit der neue Generalvikar Ulrich von Plettenberg das im Rahmen der Synode beschlossene Reformvorhaben.
Noch darf über die Pläne allerdings debattiert werden. In den vergangenen Wochen gab es bistumsweit acht Diskussionsveranstaltungen mit Bischof Stephan Ackermann, bei denen die Gläubigen ihrem Unmut freien Lauf lassen durften. Die Top-Themen: fehlende Seelsorger, weite Distanzen, die Zukunft von Räten und Finanzen sowie eine mögliche Überforderung der Ehrenamtlichen in den neuen Großpfarreien. "Natürlich konnten wir nicht alle Fragen beantworten und nicht alle Befürchtungen zerstreuen", sagt Edith Ries-Knoppik. Die Vize-Chefin des Trierer Synodenbüros äußerte sich zufrieden über Verlauf und Resonanz auf die von insgesamt 2500 Gläubigen besuchten Veranstaltungen, bei denen es nicht nur Kritik an den Reformplänen gegeben habe. "Viele haben auch gesagt, das ist der richtige Weg, die Kirche muss sich verändern - aber nehmt uns bitte mit", fasst Ries-Knoppik Stimmen und Stimmungen zusammen. Die wurden in den vergangenen Monaten nicht nur vor Ort gesammelt, sondern auch telefonisch, über Fragebogen oder Zuschriften.
Mehrere Tausend Meinungsäußerungen aus allen Teilen des Bistums seien so bislang zusammengekommen, und alle würden ausgewertet, verspricht Edith Ries-Knoppik. Auffallend sei, so der für die Raumgliederung zuständige Dechant Clemens Grünebach, dass es aus einigen Orten oder Pfarreien besonders viele Rückmeldungen zum Zuschnitt der neuen Großpfarreien gegeben habe. In der Region Trier seien dies etwa die Schweicher Ecke, der Bereich Konz und die Orte entlang der Sauer gewesen, sagte Grünewald unserer Zeitung. Es sei schon jetzt absehbar, dass man einige "der vielen guten Hinweise" berücksichtigen werde, sagt Grünewald, einige geplante Pfarreiengrenzen würden sich noch verschieben. Es sei auch möglich, dass sich die Zahl von derzeit 35 neuen Großpfarreien noch um ein, zwei Pfarreien erhöhe oder verringere.
Die sogenannte Resonanzphase läuft nach Angaben von Bischofssprecherin Judith Rupp noch bis Ende September. Am 24. November soll der dann endgültige neue Pfarreienzuschnitt veröffentlicht werden.
Zum 1. Januar 2020 sollen die XXL-Pfarreien die bisherigen Pfarreien ablösen.

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