Zeit der Spekulationen vorbei

Mittelbayerische Zeitung (Regensburg): Die Euphorie rund um den Fußball darf nicht den Blick auf die Realitäten in Südafrika verstellen. Umgerechnet rund 20 Milliarden Euro hat die Regierung in Stadien, Hotels und Infrastruktur investiert.

Eine gewaltige Summe. Der Aufwand klingt obszön, wenn man bedenkt, dass mehr als einem Drittel der Bevölkerung weniger als zwei Euro pro Tag zum Leben zur Verfügung stehen, dass die Analphabetenrate bei 13 Prozent liegt und die Lebenserwartung angesichts einer hohen HIV-Infektionsrate und einer beispiellosen Gewaltkriminalität gerade einmal 44 Jahre beträgt.

Nürnberger Zeitung: 80 Jahre musste der Schwarze Kontinent auf diesen Tag warten. Ein farbenfrohes Festival der guten Laune verspricht Fifa-Boss Joseph S. Blatter, den sie im Gastgeberland längst wie einen Sonnenkönig verehren ob seiner klaren Vision und energischen Umsetzung von der ersten WM auf afrikanischem Boden. Trotz der von Streiks und steigenden Kosten gestützten Bedenken hat das Regenbogenland seine Hausaufgaben gemacht. Alle neun Stadien sind fertig geworden. Bus- und Bahnsysteme stehen bereit. Handel und die Tourismusbranche scheinen gerüstet für das große Kräftemessen der Fußball-Elite.

Westdeutsche Zeitung (Düsseldorf): Der Fußball rollt in Südafrika, die Zeit der Vermutungen und der Spekulationen ist endlich vorbei. Milliarden von Menschen haben dem Auftakt der ersten Fußball-Weltmeisterschaft auf dem Schwarzen Kontinent entgegengefiebert. Bedenkenträger haben weltweit ihre Sorgen und ihre Kritik vorgetragen. Viele von ihnen, ohne jemals Afrika besucht zu haben. Nie zuvor war eine deutsche Nationalmannschaft jünger. Das ist die Chance des neuen deutschen Teams.

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