Zu unserem Artikel: Elterngeld: Der Papa muss ran

Kommt es unseren Politikern auch einmal in den Sinn, dass es auch Frauen gibt, die lieber bei ihren Kindern zu Hause sind statt die Frauenerwerbsquote zu erhöhen? Wir haben vier Kinder im Alter von zwei, neun, 13 und 15 Jahren. Daher bin ich Hausfrau und Mutter. Und ich bin es gerne! Leider wird es uns nicht leicht gemacht. Finanziell gesehen würde uns ein zweites Gehalt nicht schaden, denn Kinder kosten Geld. Aber ich weiß auch, dass meine Großen froh sind, wenn sie aus der Schule kommen und erst einmal Dampf bei mir ablassen können. Danach ist dann die Hausaufgabenbetreuung dran. Für die tägliche Hausarbeit ist immer der Morgen vorgesehen. Na ja, ich könnte vielleicht noch spät abends oder auch nachts arbeiten gehen, falls ich dann eine Betreuung für die Kinder hätte. Ich will niemandem vorschreiben, wie man sein Leben lebt. Berufstätige Mütter bewundere ich, wenn sie den Beruf und die Familie unter einen Hut bekommen. Nur frage ich mich, warum man sich zu Kindern entschließen sollte. Ich habe schon von Frauen gehört, die arbeiten und sich dadurch die Betreuung ihrer Kinder finanzieren. Liebe Politiker, überlegt euch einmal, welche Familien mehr Kinder haben! Ich kenne nur sehr wenige besser verdienende Familien mit mehr als einem oder zwei Kindern.

Petra Lehmeier-Scholtes, Hüttingen

Ich finde es überhaupt nicht zeitgemäß, fortschrittlich oder sinnvoll, durch finanzielle Druckmittel auf persönliche Entscheidungen innerhalb des Familienlebens einzuwirken. Warum kann es nicht möglich sein, dass jede Familie selbst entscheidet, wer und in welchem Umfang sich zu Hause um die Kinder kümmert und der Staat diese Entscheidungen akzeptiert und unterstützt? Die Lebenskonzepte der Eltern sind sehr unterschiedlich, und sie sollten alle unterstützt werden, egal ob Mutter/Vater "nur" zu Hause bleiben (finanzielle Unterstützung) oder der Berufstätigkeit nachgehen möchten (Unterstützung bei der Betreuung). Ich selbst habe ein Hochschulstudium absolviert, habe mittlerweile drei Kinder von drei, fünf und sieben Jahren, bin zu Hause geblieben, da mich die Kinder auch nach ihrem ersten Geburtstag noch brauchen. Dank der Luxemburger Finanz- und Familienpolitik kann ich den Luxus genießen, mich um sie zu kümmern. Auch wenn meine Lebensgestaltung ein "überholtes Modell" ist und Frau von der Leyen mich dringend von meinem Lebenskonzept befreien will, finde ich meine Arbeit befriedigend, anspruchsvoll und wichtig. Auf finanzielle und gesellschaftliche Anerkennung meiner Arbeit in Deutschland brauche ich wohl nicht mehr hoffen.Martina Stölzel, Trier

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