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Das Weihnachtsfest bietet uns die Chance des Reflektieren, Nachdenkens und der Besinnung. Ein Prozess der "seelischen Grundreinigung" kann in Angriff genommen werden, und ein "Neuerleben der Weihnachtsgeschichte" lässt nun die Herzen höher schlagen.

Wenn wir nun in diesen Tagen dem "manipulativem Kaufrausch" verfallen und die Geschenke unter dem Tannenbaum als "Prestigebefriedigung" dienen und zur "Preisvergleichs-Orgie" ausarten, hat meines Erachtens das kommende Fest seinen Sinn verfehlt. Es liegt an uns selbst, sich der Hektik und dem Trubel zu entziehen. Siegfried Skilwies, Pluwig Sind all die schrecklichen Plastik-Fassadenkletterer nicht vielleicht flüchtende Weihnachtsmänner, die sich aus Frust am Fensterrahmen erhängt haben? Bleibt zu hoffen, dass die alle im nächsten Jahr nicht mehr auferstehen! M. Kremer, Dasburg Hand aufs Herz: In der guten alten Zeit wurden ganze Generationen ihrer Kindheit und damit verbunden auch ihrer Weihnacht beraubt. Ihnen bescherte die Weihnachtszeit meist Hunger, Kälte, Krieg, Verfolgung, Vertreibung, Angst und nicht selten den Tod. Zugegeben, zwischen diesen schrecklichen Epochen gab es auch einige friedliche und besinnliche Weihnachten zu feiern, in denen das Christkind meist nur Apfel, Nuss und Mandelkern brachte und gottesfürchtige, fromme Kinder die Kirchen füllten. Wünschen wir uns diese Zeiten wirklich zurück oder sind wir einfach nur unzufrieden? Ich finde unsere kitschige Konsumwelt mit Spekulatius im August ja auch übertrieben, aber ich habe doch die Möglichkeit, diesen Rummel zu ignorieren. Und die ganze Diskussion um Christkind oder Weihnachtsmann? Gute oder schlechte Zeit? Hauptsache der Geist der Weihnacht lebt in unseren Herzen. Walter Weber, Wiltingen Der Kabarettist Dieter Nuhr bringt es auf den Punkt: "Jesus ist gestorben, um uns von der Erbsünde zu erlösen. Geboren wurde er, um den Einzelhandel anzukurbeln."Michael Geisbüsch, Wittlich Weihnachten zieht noch immer Wellenkreise durch die Gesellschaft. Bei aller Weihnachtskritik sollte man auch das Positive an diesen Wellen sehen, die über den See unserer Gesellschaft wandern. Weihnachten ist trotz aller Verluste in der Tiefendimension ein menschliches Fest, ein Fest der Kinder. Wenn Kinder angesprochen sind, mobilisiert das auch Eltern, Geschwister, Großeltern, Verwandte, Freunde, Nachbarn. Lebt nicht auch in uns Erwachsenen ein Stück Kind weiter? Eine weitere Weihnachtswelle sehe ich im "Schenken". Schenkenwollen, Schenken und Überrascht werden sowie Dankbarkeit geben Weihnachten so etwas wie einen Zug zum Du, abseits vom üblichen Egotrip der Spaßgesellschaft. Diese Woge des Schenkens erfahren wir jedes Jahr in Millionenspenden und Großprojekten, mit Hilfe von Mensch zu Mensch, von Land zu Land, von Erdteil zu Erdteil. Das Kind von Bethlehem ist schließlich Gottes großes Geschenk an die Menschheit. Stimmung und Gemüt, Schenken und Helfen, Grüßen und Kultur - in jedem Wellenkreis steckt eine Einladung hin zum tiefen Sinn des Festes - zum Glauben an die Menschwerdung Gottes.Josef Ernst, Arzbach

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