Züge stehen still - aber wo?

Ab Donnerstagnacht stehen etliche Nahverkehrszüge still. Die Lokführergewerkschaft ruft zum 30-stündigen Streik auf. Doch noch ist nicht klar, welche Strecken von dem neuerlichen Ausstand betroffen sein werden.

Trier. (wie) Es wird gestreikt. So viel ist klar. Doch wie sich der neuerliche, diesmal gleich 30-stündige Ausstand der Lokführer auswirken wird, das weiß keiner so richtig. Selbst die Lokführergewerkschaft GDL, die ihre Mitglieder ab Donnerstag, zwei Uhr, zum Streik aufgerufen hat, nicht. Wie viele Züge in bestimmten Regionen ausfielen, hänge auch davon ab, wie viele streikberechtigte Lokführer während des geplanten Ausstands überhaupt eingesetzt würden, verkündete die Gewerkschaft gestern. Außerdem hat die GDL ihre Taktik geändert. Wurde am ersten Streiktag vorher bekanntgegeben, welche Strecken betroffen sein werden, verzichtet die Gewerkschaft mittlerweile auf detaillierte Angaben, um es der Bahn schwieriger zu machen, mit Notfahrplänen und Ersatzbussen zu reagieren. Daher steht auch bei der Bahn bislang noch nicht fest, welche Züge am Donnerstag fahren werden, und welche man von vornherein streichen wird. Es soll auf jeden Fall Notfahrpläne geben, heißt es bei der Bahn. So wolle man gewährleisten, dass zumindest die Hälfte aller Verbindungen bedient werden können. Heute im Lauf des Mittags sollen die "mit heißer Nadel gestrickten" (so ein Bahn-Insider) Notfahrpläne bekanntgegeben werden. Bei der Bahn geht man davon aus, dass vor allem wieder Ostdeutschland und die S-Bahnen in München und Berlin von den Streiks betroffen sein werden. Aber auch in der Region Trier werden wohl wieder einige Nahverkehrszüge ausfallen. "Welche Strecken betroffen sein werden, werden wir auch erst sehr kurzfristig erfahren", sagt Thomas Nielsen, Sprecher des für den Nahverkehr in der Region zuständigen Zweckverbands SPNV Nord in Koblenz. Man werde erst am Mittwochnachmittag von der Bahn über den genauen Ersatzfahrplan informiert. Jedenfalls wird der Streik für die Bahn zu einer finanziellen Katastrophe. Allein in Rheinland-Pfalz verliert die Bahn pro Streiktag mindestens 50 000 Euro, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums bestätigte. Für jeden ausgefallenen Zug gibt es kein Geld von Land und Zweckverband.

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