Zwei junge Eifeler Raser im Visier der Polizei

Der Tod eines 41-jährigen Autofahrers am vergangenen Montag auf der B 257 bei Wolsfeld (Verbandsgemeinde Bitburg-Land) hat offenbar eine tragische Vorgeschichte: Zwei junge Männer aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm sollen sich zuvor ein illegales Rennen auf der Bundesstraße geliefert haben.

Wolsfeld. Die Bitburger Polizei und die Trierer Staatsanwaltschaft sind überzeugt: Ein 41-Jähriger aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich, der mit seinem Honda am Montag gegen 13 Uhr auf der B 257 in Höhe der Ortsumgehung Wolsfeld mit dem Van einer 45-jährigen Amerikanerin zusammen stieß, könnte noch am Leben sein, wenn sich zwei junge Männer aus dem Eifelkreis - Jahrgang 1989 und 1990 - nicht just um diese Uhrzeit auf der Bundesstraße offenbar ein Rennen geliefert hätten.

Die Ermittlungen der Bitburger Polizei in dieser Woche haben ergeben, dass die beiden Männer mit ihren stark motorisierten Wagen des Typs VW Golf von Bitburg aus auf der Bundesstraße 257 unterwegs gewesen sein sollen.

Zeugen, die sich nach dem Unfall bei der Polizei gemeldet hatten, schilderten die äußerst riskante und risikobereite Fahrweise der beiden Golffahrer: Offenbar fuhren sie viel zu schnell und überholten trotz starken Verkehrs auf der Bundesstraße mehrfach nicht nur sich gegenseitig, sondern auch andere Fahrzeuge.

Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Tötung



Einige Verkehrsteilnehmer versuchten wohl noch, mit Lichtsignal und Hupe die beiden Männer von ihren riskanten Überholmanövern abzuhalten - dies war jedoch vergeblich. Kurz vor dem tragischen Unfall auf der neu gebauten Ortsumgehung Wolsfeld setzte anscheinend der vorausfahrende Golffahrer im Bereich einer unübersichtlichen Rechtskurve erneut zum Überholen an und geriet dabei in den Gegenverkehr.

Die aus Richtung Irrel kommende 45-jährige Amerikanerin musste wegen des ausscherenden Wagens mit ihrem Van nach rechts ausweichen, geriet ins Schleudern und stieß daraufhin mit dem Honda des 41-Jährigen frontal zusammen. Während die Frau schwer verletzt wurde, starb der 41-Jährige noch am Unfallort.

"Die beiden Golffahrer sind zunächst weitergefahren, dann aber zur Unfallstelle zurückgefahren", sagt Bitburgs Polizei-Pressesprecher Wolfgang Zenner auf TV-Nachfrage. "Ob aus schlechtem Gewissen oder, weil sie jemand zurückgeschickt hat, ist mir nicht bekannt", sagt Zenner weiter. Allerdings sprachen die beiden jungen Männer bei ihrer Einlassung am Unfallort weder von einem Rennen noch von gegenseitigen Überholvorgängen. Dies hätten erst die zahlreichen Zeugenvernehmungen im Laufe der Woche ans Licht gebracht.

Die Staatsanwaltschaft Trier hat derweil die Führerscheine der beiden Männer beschlagnahmt. Sie erwartet ein Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung und Straßenverkehrsgefährdung.

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