Zwölf Verletzte bei Explosion im Chemiepark - Niemand verschüttet

Krefeld (dpa/lnw) · Zwölf Menschen werden bei einer Explosion im Chemiepark Krefeld verletzt. Aber die ersten schlimmen Befürchtungen bestätigen sich nicht: Die Feuerwehr muss nicht nach Verschütteten suchen.

Bei der Explosion eines Stickstoff-Tanks auf einem Industriegelände in Krefeld sind am Mittwoch nach Angaben der Feuerwehr zwölf Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer. Einer der Schwerverletzten wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Teil eines Produktionsgebäudes sei eingestürzt, sagten Sprecher der Feuerwehr und des Chemiepark-Betreibers. Einen Brand habe es nicht gegeben. Zur Ursache konnte die Feuerwehr zunächst keine Angaben machen.

Die Feuerwehr hatte zur Suche von fünf bei ihr als vermisst gemeldeten, dann aber wieder aufgetauchten Menschen Hilfskräfte mit schwerem Gerät aus Düsseldorf und Duisburg sowie eine Suchhundestaffel angefordert. Die Vermissten tauchten aber schon wieder auf, bevor die Suche nach ihnen in den Trümmern begann. Bis zu 130 Rettungskräfte waren im Einsatz.

Beim Eintreffen der Feuerwehr war die Lage nach Angaben des Einsatzleiters Andreas Kros unübersichtlich: „Es war ein großes Schadensszenario. Mehrere Gebäude waren betroffen. Durch die starke Staubentwicklung waren die Leute stark verschmutzt mit weißem Staub“, berichtete er. „Die Verletzten mussten mühsam gesucht werden.“ Die Wehrleute arbeiteten sich in mehrere Teile des Gebäudekomplexes vor. Erleichterung gab es, als klar war, dass niemand in den Trümmern verschüttet war, wie Feuerwehrsprecher Christoph Manten sagte.

Bei der Explosion seien kurzfristig Titandioxid und Stickstoff ausgetreten, teilte der Betreiber mit. Titandioxid ist den Angaben zufolge ein weißes Farbpigment, das unter anderem in Zahnpasta enthalten ist. Ein Luftmesswagen habe keine erhöhten Werte festgestellt.

Auch Stunden danach hatte die Feuerwehr noch keinen genauen Überblick über den Gebäudeschaden: „Die Zerstörung in dem direkt betroffenen Teil ist erheblich. Wir prüfen derzeit noch die Lage“, sagte Einsatzleiter Kros. Auf dem auf dem 260 Hektar großen Areal des Chemieparks arbeiten nach Angaben des Betreibers insgesamt 7000 Menschen.

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