Corona-Beschlüsse Schule, Kneipe, Sport: Deutschland macht sich langsam wieder locker (Update)

Berlin · Die Kontaktbeschränkungen bleiben bis zum 5. Juni bestehen. Aber Treffen von maximal zwei Familien sind jetzt erlaubt. Dorf-, Stadt- und Weinfeste sind bis Ende August verboten.

Corona-Beschlüsse: Schule, Kneipe, Sport: Deutschland macht sich langsam wieder locker (Update)
Foto: dpa/Uwe Anspach

Mehr Lockerungen, aber weiterhin Beschränkungen im privaten Bereich: So lassen sich die Beschlüsse der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin zusammenfassen. „Wer viel lockert, der riskiert viele Infektionen. Wer zu wenig lockert, der riskiert viele wirtschaftliche Schäden“, brachte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die Gratwanderung bei den Entscheidungen auf den Punkt. Die Möglichkeit der Länder, künftig regional auf das Infektionsgeschehen zu reagieren, sei eine Änderung der bisherigen Strategie. Die Politiker einigten sich auf eine Art Notbremse, mit der verhindert werden soll, dass sich das Sars-Cov-Virus wieder bundesweit ausbreiten kann. Falls es in Landkreisen oder kreisfreien Städten innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner geben sollte, müssen lokal begrenzte Beschränkungen umgesetzt werden.

Hier die wichtigsten Beschlüsse:

Die Kontaktbeschränkungen sollen bis 5. Juni weiterhin bestehen bleiben. Allerdings dürfen sich künftig mehr Personen in der Öffentlichkeit treffen, nämlich zwei Familien. Derzeit darf man sich mit maximal einer nicht zum Haushalt gehörenden Person draußen treffen. Dreyer nannte diese Regelung „sehr lebensnah“. Sie betonte, dass dies hauptsächlich für den öffentlichen Raum gilt. Im privaten Bereich seien Treffen mit mehr Personen „nicht so richtig verboten“. Sie setze aber weiter auf die Einsicht der Bürger, sich auch zu Hause an die bestehenden Kontaktbeschränkungen zu halten.

Alle Schüler sollen bis Beginn der Sommerferien wieder schrittweise zurück in die Schule kommen und wochenweise unterrichtet werden. Einen regulären Unterricht könne es aber nicht geben, dämpfte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) die Erwartungen. Auch was den Kita-Betrieb angeht. Bis zu den Sommerferien sollen maximal 50 Prozent der Kinder in die Kita zurückkehren.

Die Gastronomie im Land soll ab 13. Mai schrittweise öffnen. Neben Außen- und Innengastronomie dürfen dann auch Wohnmobilstell- und Dauercampingplätze genutzt werden. Auch Fahrgastschiffe dürfen wieder fahren. Hotels, Jugendherbergen und Ferienwohnungen dürfen ab 18. Mai öffnen. Restaurant- und Kneipenbesuche sollen allerdings nur möglich sein, wenn man vorab einen Platz reserviert hat.

Ab welcher Größe Veranstaltungen unter das bis 31. August geltende Verbot von Großveranstaltungen fallen, bleibt weiter unklar. Dreyer verwies aber drauf, dass auf jeden Fall Dorf-, Stadt- und Weinfeste sowie Kirmes untersagt seien. Sie deutete allerdings an, dass es möglicherweise Regelungen für kleinere Freiluftkonzerte geben wird.

Vereinssport ist im begrenzten Maße wieder möglich. Allerdings nur im Freien und nur Sportarten ohne Körperkontakt.  Anders wie die Fußballer der Bundesliga müssen Amateurfußballer oder Mannschaften anderer Sportarten weiter pausieren. Schwimmbäder, Indoor-Spielplätze und Fitnessstudios bleiben vorerst zu.

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