Protest Italiens Justiz ermittelt nach Corona-Randalen

Rom · Nach den Ausschreitungen bei Corona-Demonstrationen in Rom am vergangenen Wochenende ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Protest: Italiens Justiz ermittelt nach Corona-Randalen
Foto: dpa/Cecilia Fabiano

Die Justiz habe zwei Verfahren gegen mehrere Personen eröffnet, die unter anderem bei dem Angriff auf den Sitz des Gewerkschaftsbundes CGIL am Samstag dabei gewesen sein sollen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Montag.

Ministerpräsident Mario Draghi besuchte dort am Montagmittag CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini. Anhänger der rechtsradikalen und neofaschistischen Partei Forza Nuova (Neue Kraft) hatten den Sitz am Samstag am Rande von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung angegriffen. Die Stippvisite des Regierungschefs sei eine „wichtige Botschaft“ für die Demokratie und gegen „eine Rückkehr in die Vergangenheit, die verhindert werden muss“, sagte Landini.

Bei dem etwa dreißigminütigen Treffen hätten die beiden auch über die Forderung nach einer Auflösung von faschistischen Parteien wie der Forza Nuova gesprochen, sagte Landini nach dem Treffen von Journalisten. Ein solcher Schritt wird von Politikern schon seit Samstag diskutiert. Die sozialdemokratische Partei PD brachte am Montag einen Antrag in den Senat ein, der die Regierung auffordert, die Zerschlagung von Forza Nuova und anderer faschistischer Parteien anzugehen. Andere Senatoren brachten ähnliche Vorschläge ein.

Insgesamt wurden bei den Ausschreitungen nach Medienberichten rund 40 Menschen verletzt. Die Randalierer hatten am Samstagabend auch ein Krankenhaus ins Visier genommen. Hintergrund der Demonstrationen ist, dass ab dem 15. Oktober auch in der Arbeitswelt ein Corona-Impfnachweis, ein negativer Test auf das Virus oder die bescheinigte Genesung von der Krankheit Pflicht werden soll. In Italien werden diese Nachweise als „Grüner Pass“ bezeichnet.

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