Galeria-Aufsichtsrat tagt heute Zukunft von Karstadt und Kaufhof in Trier könnte sich heute entscheiden

Seit November bangen die Beschäftigten bei Galeria um ihre Jobs. Ein straffer Sanierungsplan sieht Schließungen und Personalabbau vor. Heute tagt der Aufsichtsrat. Dabei könnte eine Entscheidung zum Standort Trier fallen.

 Wie es mit den Standorten in Trier weiter geht, könnte der Aufsichtsrat heute entscheiden.

Wie es mit den Standorten in Trier weiter geht, könnte der Aufsichtsrat heute entscheiden.

Foto: Roland Morgen

(Update: Einen aktuellen Beitrag zum Thema lesen Sie hier)

Die Krise beim Warenhaus-Konzern Galeria ist noch lange nicht bewältigt. Das Management verlangt, dass Gläubiger auf Milliarden verzichten, um das Unternehmen zu retten. Darüber entscheiden sie am Monatsende. Am heutigen Montag, 13. März, tritt der Aufsichtsrat zusammen. Dabei könnte es auch um die Zukunft der Standorte Saarbrücken und Trier gehen.

Schon seit dem Schutzschirmverfahren, das im November vergangenen Jahres zur Rettung der angeschlagenen Kette eröffnet wurde, zittern die Beschäftigten erneut um ihre Arbeitsplätze: Denn spätestens nach der anschließenden Insolvenz in Selbstverwaltung ist klar: Etliche Filialen werden am Ende der Sanierung nicht mehr da sein. Tausende Jobs sollen abgebaut werden. Davon sollen auch Stellen in den verbleibenden Häusern betroffen sein.

Sitzung des Galeria-Aufsichtsrats: Branchenkenner erwarten danach Standort-Entscheidungen

Wenn heute der Aufsichtsrat des Essener Unternehmens zusammenkommt, dürfte es insbesondere darum gehen, welche Standorte erhalten und welche aufgegeben werden. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz sind es acht ehemals selbstständige Karstadt- und Kaufhof-Filialen.

Noch zählt der Konzern bundesweit 131 Häuser mit 17 400 Beschäftigten. Die Angaben aus der Zentrale, wie viele Standorte verschwinden, schwankten bislang zwischen 40 und 60. Für einzelne Warenhäuser gab es zwischendurch Interessenten. Aktuell ist aber von einem Investor keine Rede, der eine nennenswerte Zahl übernehmen will.

Karstadt und Kaufhof. So ist die aktuelle Lage in Trier und Saarbrücken

Karstadt in Saarbrücken gilt in Branchenkreisen als einer der Wackelkandidaten. Das Haus ist angemietet, der Kaufhof-Bau gehört dem Warenhaus-Konzern selbst. Auch in Trier ist ungewiss, ob am Ende der Sanierung beide Häuser bestehen bleiben.

Galeria fordert unterdessen, dass Gläubiger auf Milliarden verzichten, um die letzte große Warenhauskette in Deutschland zu retten. Die Rede ist von bis zu 2,4 Milliarden Euro. Diese Summe sollen Mieter, Händler und weitere Geldgeber aufbringen. Sollte es keine Einigung darauf geben, werde umgehend der Geschäftsbetrieb eingestellt. Dann wäre auch ein Verkauf vom Tisch.

Über den Sanierungsplan soll die Gläubigerversammlung am 27. März am Unternehmenssitz Essen entscheiden. Dieser sei nach Medienberichten an die Zusage geknüpft, die Forderungen fallen zu lassen. Ansonsten ist auch dieser geplatzt.

So ist der Warenhaus-Konzern aufgestellt

Es ist die zweite Insolvenz, in der Galeria binnen zwei Jahren steckt. Zuletzt sollen die stark gestiegenen Energiekosten und die Kaufzurückhaltung dem Konzern zugesetzt haben. Staatliche Zuschüsse von 680 Millionen Euro konnten die existenzbedrohende Schieflage nicht abwenden.

Der Sanierungsplan sieht eine Neuausrichtung vor. So soll unter anderem die Sparte Bekleidung mehr Raum einnehmen, Schreib- und Spielwaren sollen zurückgefahren werden. Außerdem soll sich das Unternehmen auf die regionalen Märkte ausrichten.

Das bislang größte Standbein ist der stationäre Handel. Nach Unternehmensangaben machte hingegen der Online-Verkauf gerade mal sechs Prozent aus. Auch hier plant das Management eine Neuausrichtung.

Bereits mehrfach waren Termine für eine Bekanntgabe zum künftigen Filialnetz genannt worden. Zuletzt wurde der heutige Montag wegen der Aufsichtsratssitzung bekannt gegeben. Zuvor hatte ein Kaufhof-Filialleiter unabhängig davon angekündigt, dass an diesem Tag eine Entscheidung fallen soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort