Finanzen Personalnot und Materialmangel treiben Firmen in die Pleite

Trier · Nicht jede Insolvenz bedeutet den Untergang einer Firma. Und doch werden viele Betriebe in der Region vom Markt verschwinden. Problematisch sehen Fachleute die „stillen Heimgänge“.

Trotz zunehmender Firmenpleiten in der Region Trier sehen Experten keine Gefahr für die Wirtschaft.
Foto: Oliver Berg

Nach zwei Jahren mit außergewöhnlich wenigen Insolvenzen drohen Deutschland in diesem Jahr bis zu 25.000 Firmenpleiten, also bis zu 30 Prozent mehr als in den Vorjahren. Das sind die jüngsten Prognosen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Einen ähnlichen Trend erwarten die Chefs der Trierer Geschäftsstelle, Jörg Rossen und Christian Eberhard, auch für die Region Trier: „Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein bedrohliches Anschwellen, sondern um die Rückkehr zur Normalität“, sagen sie unserer Redaktion. Nachdem der Staat zahlreiche Unternehmen mit seiner Corona-Politik und finanziellen Hilfen „richtigerweise“ vor einer Insolvenz geschützt habe, habe sich nun ein regelrechter „Insolvenzstau“ aufgebaut, sagt Eberhard. Was Rossen, langjähriger Experte für Risikomanagement, dabei besonders auffällt: „Seit rund 15 Jahren hatten wir keine Krisen, sondern immer einen wirtschaftlichen Aufstieg. Nun gibt es vielfältige Krisen von Corona über Personalmangel bis hin zu Inflation, Lieferkettenproblemen, nicht mehr zeitgemäßen Geschäftsmodellen und unzureichender Digitalisierung. Viele Finanz-Entscheider in den Unternehmen kennen das nicht, hier steigt bei vielen der Blutdruck. Und unser Frühwarnsystem leuchtet.“