Serie Heimat-Genuss Vorschlag für ein Weihnachtsmenü gefällig?

Trier · Feldsalat mit Ziegenkäse, Medaillons und Tiramisu: Die TV-Volontäre kochen ein komplettes Weihnachtsessen. Dabei bleiben sie (fast) fehlerfrei.

 Drei Volontäre, drei Gerichte: In der letzten Folge der Kochserie stand die Königsdisziplin auf dem Programm. Ein gesamtes Weihnachtsmenü sollte es sein – und wurde es. Doch hat es auch geschmeckt?

Drei Volontäre, drei Gerichte: In der letzten Folge der Kochserie stand die Königsdisziplin auf dem Programm. Ein gesamtes Weihnachtsmenü sollte es sein – und wurde es. Doch hat es auch geschmeckt?

Foto: TV/Christian Thome

Ein Weihnachtsmenü. Wow. Das ist eine harte Aufgabe. Aber naja, wir Volontäre haben uns im Rahmen der Serie Heimat-Genuss als Team etabliert. Wochenlang haben wir uns durch Flieten, Schales und Nautzen gekämpft. Grumbeerschniedscher und Mehlknödel haben uns fast verzweifeln und am Ende doch stolz sein lassen.

Doch das, was wir nun vorhaben, ist die Königsdisziplin. Nie sind Menschen ihrem Essen gegenüber derart kritisch wie an Weihnachten. Da muss alles perfekt sein, Fehler stören das gemütliche Beisammensein. Eben deshalb isst die Familie stets bei den besten Köchen – man geht ungern Risiken ein. Michaela, Patricia und ich treten zum Kampf an. Ein Menü gegen drei Volontäre. Drei Runden, in jeder einzelnen droht der Knockout. Auch die kleinsten Fehler können dieses Menü ruinieren. Der Ring ist Patricias Küche. Wir haben also Heimvorteil. Wird er uns helfen?

Runde 1: Dessert

TV-Volontäre gegen ein weihnachtliches Tiramisu

 Drei Volontäre, drei Gerichte: In der letzten Folge der Kochserie stand die Königsdisziplin auf dem Programm. Ein gesamtes Weihnachtsmenü sollte es sein – und wurde es. Doch hat es auch geschmeckt?

Drei Volontäre, drei Gerichte: In der letzten Folge der Kochserie stand die Königsdisziplin auf dem Programm. Ein gesamtes Weihnachtsmenü sollte es sein – und wurde es. Doch hat es auch geschmeckt?

Foto: TV/Christian Thome

Wir rollen das Feld von hinten auf und beginnen mit der Zubereitung des Desserts. Es soll ein italienischer Klassiker, gespickt mit fruchtigen Aromen werden. Das Rezept (siehe Extra 1) hat Michaela von zu Hause mitgebracht. Zunächst schlägt Patricia fachmännisch die Sahne steif. „Ist das steif genug?“, fragt sie. „Halt es über deinen Kopf, dann weißt du es“, entgegne ich. Sie kneift. Vermutlich besser so, denn als ich nur zum Umdrehen der Schüssel ansetze, rutscht die Sahne herunter. Also weiterschlagen, das ist nochmal gutgegangen.

Michaela rührt indes die Creme an. Eine Mischung aus Mascarpone, Quark, Zucker, Vanille und Zimt riecht gut, sieht aber nicht wirklich appetitlich aus. Sei’s drum, wir befüllen den Boden der Auflaufform mit der Creme und der Sahne. Darauf schichtet Michaela in architektonischer Präzision Spekulatius. Die einzelnen Gebäckstücke passen perfekt in die Form. Punkt für uns.

Plötzlich zückt Patricia eine Flasche Baileys. Zielwasser? Nein. Sie vermischt diesen mit einem guten Schuss Espresso. Ein Cocktail, der es in sich hat. Wir beträufeln den Lebkuchen damit, sodass er leicht einweicht. „Willst du den letzten Schluck“, fragt Patricia mich. Ich lehne ab. Kein Alkohol im Kampf.

Wir wiederholen den Vorgang des Schichtens und fügen nun auch Beeren hinzu. Es folgt wieder Spekulatius und der Espresso-Likör-Cocktail. Zum Schluss beträufeln wir die Schüssel mit Kakao und lassen sie im Kühlschrank ruhen, während wir uns auf die nächste Runde vorbereiten. Zeitdruck haben wir nicht, denn je länger das Dessert ruht, desto besser. Ein kleiner Vorgriff: Das Dessert schmeckt am Ende fabelhaft und ist das Highlight unserer Koch-Reise. 1:0 für die TV-Volontäre.

Runde 2: Vorspeise

TV-Volontäre gegen Feldsalat mit Ziegenkäse-Schinken-Talern

 Im Rahmen der Serie Heimat und Genuss haben die Volontäre des Trierischen Volksfreunds ein Weihnachtsmenü gekocht.

Im Rahmen der Serie Heimat und Genuss haben die Volontäre des Trierischen Volksfreunds ein Weihnachtsmenü gekocht.

Foto: TV/Christian Thome

Die vermeintlich leichteste Aufgabe. Ein Rezept (siehe Extra 2) aus meiner Sammlung, bei dem man nicht viel falsch machen kann. Doch eben das macht es so knifflig, denn selbst der kleinste Fehler kann entscheidend sein. Schon beim Waschen und Zerpflücken des Salates bin ich nervös und ungewohnt akribisch. Bloß kein Blatt vergessen. Zwischenzeitlich springt mir Patricia zur Seite und beginnt die Pinienkerne anzubraten.

Als der Salat fertig ist, beginne ich, den Ziegenkäse in Taler zu schneiden. Auch hier haben wir Heimvorteil, denn diesen kann man erstklassig auf dem Vulkanhof in Gillenfeld kaufen. Doch dann, ein Flüchtigkeitsfehler: „Du hältst das Messer falsch herum“, sagt Michaela. Aber der Käse ist weich, er verzeiht das. Deswegen fällt der Fehler erst nach dem dritten Taler auf.

Diese werden jeweils mit einer Scheibe Schinken ummantelt, der uns besonders aus der Region und artgerechter Haltung gut schmeckt. Zu empfehlen ist hier Schinken vom Kräuterschwein aus dem Hunsrück oder vom Eifeler Strohschwein. Die Vulkanhof-Kräuterschwein-Taler werden nun in der Pfanne angebraten, bis der Käse leicht zerläuft.

Hier befindet sich der Knackpunkt der Runde: Hält der Schinken? Wir haben ihn nicht extra fixiert. Spannung. Sanft und überlegt nehme ich die Taler aus der Pfanne. Und siehe da: Alle landen wohlbehalten auf ihren Feldsalat-Betten. Wir streuen die Pinienkerne und den Balsamico-Essig darüber. Voilà! Alles ist perfekt gelaufen und schmeckt. Es steht 2:0 für die Volontäre.

Runde 3: Hauptspeise

TV-Volontäre gegen Schweinemedaillons mit Knödeln und Rotkohl

Das Finale. Es geht endgültig ans Eingemachte. Das Rezept (siehe Extra 3) stammt aus Patricias Fundus. Dementsprechend nimmt sie auch das Heft in die Hand. Sie dirigiert, denn nun hilft jeder Handgriff. Zunächst gibt Patricia den Rotkohl in einen Topf mit wenig Wasser und erhitzt ihn.

 Werk vollbracht. Zusammen mit den Knödeln und dem Rotkohl schmecken Soße und Medaillons sehr gut – und sehen lecker aus.

Werk vollbracht. Zusammen mit den Knödeln und dem Rotkohl schmecken Soße und Medaillons sehr gut – und sehen lecker aus.

Foto: TV/Christian Thome

Während dieser warm wird, schneidet sie das Schweinefilet (auch hier verweisen wir wieder auf Stroh- beziehungsweise Kräuterschwein) in gleich große Medaillons. Sie übergibt an mich, ich brate die Fleischstücke von jeder Seite kurz, aber scharf an. Dann reicht mir Michaela eine Auflaufform (zur Beruhigung, es ist nicht die, in der das Tiramisu ruht).

Ich platziere die Medaillons und würze sie. Dann geben wir sie in den Ofen, dort werden sie warmgehalten und durchgebraten. Plötzlich schreckt Patricia auf. „Was ist mit den Knödeln?!“, sagt sie. Mist. Ein Kardinalfehler. Wir geben die vorbereiteten Knödel ins Wasser, kochen sie für eine Minute auf und lassen sie für 15 Minuten sieden.

In der Zwischenzeit mischen wir die Soße, in die zu meiner Überraschung mit Balsamico-Essig auch eine gewagte Note hineinkommt. Ob sich das auszahlt? Nun sind wir zum Warten verdammt, die Knödel brauchen noch. Als sie dann auch durch sind, wenden wir sie kurz in der Pfanne, die wir mit Petersilie und Butter bestückt haben. Fertig. Puh, das ist nochmal gutgegangen. Oder?

Ja. Auch der Hauptgang schmeckt. Einzig die säuerliche Note der Soße ist gewöhnungsbedürftig. Durch den Knödel-Fauxpas bekommt hier sowohl das Gericht als auch wir einen Punkt. Endstand ist also 3:1 für die TV-Volontäre.

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