Gas- und Strompreise: So teuer wird der Winter für Verbraucher
Die Energiekrise erfasst die Verbraucher in Deutschland nun von allen Seiten. Die Atommeiler sollen länger laufen und dennoch drohen massive Kostensteigerungen für die Verbraucher. Im Winter sollen die drei letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen und die französischen Atomkraftwerke liefern nur eingeschränkt. Aufgrund der Gaspreise könnten viele Menschen mit elektrisch betrieben Lüftern und Radiatoren heizen. Doch das hat Folgen. Etwa 2.538 Euro mehr im Jahr soll ein Vier-Personen-Musterhaushalt in einem Reihenhaus für Gas und Strom bezahlen, so hat es das Vergleichsportal Check24 errechnet. Die Jahresrechnung und damit auch die Abschläge könnten dann um das Drei- bis Fünffache steigen., so Steffen Suttner, Geschäftsführer bei Check 24. Im Juli kostete Strom an der Strombörse demnach 256 Prozent mehr als vor einem Jahr. Hinzu kommt eine Umlage, die alle Gaskunden ab Oktober zahlen sollen, damit Großhändler wie Uniper die Energiekrise überleben. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werden es zwei Cent pro Kilowattstunde. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will einen Stresstest machen und danach entscheiden, ob die Atomkraftwerke länger laufen müssen. Für einen längeren Versorgungsbeitrag wäre eine Nachladung frischer Brennelemente erforderlich, so etwa für einen Betrieb im übernächsten Winter 2023/24 und danach. sagte der Sprecher des Lobbyverbands Kern D. Bislang stehen 16 Steinkohle- und Ölkraftwerke auf einer Liste der Bundesregierung, die sofort wieder in Betrieb gehen könnten. Laut der Agentur Reuters ist bisher nur ein Antrag auf Wiederaufnahme des Betriebs bei der Netzagentur eingegangen.