Die Region Trier auf der ITB 2019 Die Jagd nach Rekorden geht weiter

Berlin/Bernkastel-Kues/Prüm · Die Touristiker der Region gehen nach der Reisemesse ITB mit großem Optimismus in die Saison. Auch Eifel und Hunsrück, die 2018 geschwächelt haben, sehen sich im Aufwind.

 Beim Rheinland-Pfalz-Presseabend der ITB im ZDF-Hauptstadtstudio: Maskottchen Berti fühlt sich bei den Eifel-Edelbrennern sichtlich wohl.

Beim Rheinland-Pfalz-Presseabend der ITB im ZDF-Hauptstadtstudio: Maskottchen Berti fühlt sich bei den Eifel-Edelbrennern sichtlich wohl.

Foto: Roland Morgen

Das Moselland ist quasi der FC Bayern München unter den zehn Ferienregionen in Rheinland-Pfalz: der Rekordmeister. 2018 wurden neue Bestwerte erzielt: 2,6 Millionen Gäste (plus 4,5 Prozent) buchten mehr als 7,3 Millionen Übernachtungen (plus 3,6 Prozent) zwischen Perl und Koblenz sowie zwischen Taben und Konz, denn auch die rheinland-pfälzische Saar zählt touristisch mit zum Moselland. Für 2019 sieht es erneut gut aus, wie sich auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin gezeigt hat. Sowohl an den Fachbesucher- wie an den Publikumstagen der weltgrößten Reisemesse war die Mosel mit ihrem breiten Angebot von Weinerlebnis bis Wandern sehr gefragt. Ist die nächste Gästezahlen-Steigerung schon programmiert? „Schön wär‘s“, sagt Mosellandtouristik-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert (58), „Aber das ist nicht unser Hauptziel. Wir haben in mancher Hinsicht noch Luft nach oben. Wir wollen nicht nur quantitative Steigerungen, sondern auch qualitative.“ Auf dass zufriedene Moselurlauber – allen voran Deutsche, Niederländer und Belgier – daheim erzählen können, wie schön es war.

Vom angestrebten Qualitätsplus sollen zunächst diejenigen profitieren, die auf dem Mosel-Radweg und dem Moselsteig unterwegs sind. Unter dem Motto „Hört, hört!“ lockt eine „Lauschtour“ den Blick auf 40 landschaftliche und kulturelle Besonderheiten. Zu hören sind Geschichten und Anekdoten; die notwendige App  gibt es kostenlos (Apple App Store moder Google Play).  Für Wanderer kommen in diesem Jahr fünf neue „Seitensprünge“ dazu. Damit wächst die Zahl der dem Moselsteig angeschlossenen Rundwege auf 30.

Als finales Saison-Highlight wird  von 1. bis 3. November ein Wanderevent organisiert. Entlang der ganzen Moselsteig-Strecke (365 Kilometer) bieten Winzer, Naturerlebnisbegleiter sowie Kultur- und Weinbotschafter kommentierte Touren an – Weinproben und kulinarische Spezialitäten inklusive. Der späte Termin ist bewusst gewählt. Sabine Winkhaus-Robert: „Wir wollen sig­nalisieren, dass man zu jeder Jahreszeit bei uns Aktivurlaub machen kann und es nicht eines Sommers wie 2018 bedarf. Der endete erst,  als die Weihnachtsmärkte schon vor der Tür standen, und hat  zum Gäste-Plus an der Mosel beigetragen.“

Klaus Schäfer (58), Chef der Eifel-Tourismus GmbH (Prüm), bewertet die Auswirkungen jenes meteorologischen Dauerhochs völlig anders. Er macht es  mit verantwortlich für den leichten Rückgang an Gästen (minus 0,9 Prozent auf 1,8 Millionen) und Übernachtungen (5,3 Millionen – 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr): „Warum soll man denn noch auf die Schnelle verreisen, wenn das Wetter doch auch daheim sehr schön ist?“

Für die bevorstehende Saison ist er laut eigenem Bekunden jedoch „sehr optimistisch“. Das liege unter anderem daran, dass neue Veranstaltungsformate wie E-Bike am Ring sehr gut angenommen worden seien und Jubiläen (zehn Jahre Eifelsteig, zehn Jahre Tatort Eifel) ihre Strahlkraft „nicht verfehlen werden“. Auch das Engagement der Anbieter vor Ort stimme: So würden zwei Millionen Euro in die Renovierung der Apartmenthäuser des Dauner Eifel-Ferienparks investiert, und in Düren im NRW-Teil der Eifel werde ein neues Hotel eröffnet.

 ITB-Tradition: Am Rheinland-Pfalz-Stand bewirten Sieger der Dehoga-Regionalwettbewerbe die Gäste. Aus der Region Trier dabei: Patrick Diewald (links; Hotel Michels Schalkenmehren) und Sophie Müntser (rechts; Nells-Park-Hotel Trier). Mitte: Dehoga-Rheinland-Pfalz-Chef Gereon Haumann und Organisationsleiterin Julia Reinhard.

ITB-Tradition: Am Rheinland-Pfalz-Stand bewirten Sieger der Dehoga-Regionalwettbewerbe die Gäste. Aus der Region Trier dabei: Patrick Diewald (links; Hotel Michels Schalkenmehren) und Sophie Müntser (rechts; Nells-Park-Hotel Trier). Mitte: Dehoga-Rheinland-Pfalz-Chef Gereon Haumann und Organisationsleiterin Julia Reinhard.

Foto: Roland Morgen
 Darf auf der ITB nicht fehlen: der Nationalpark Hunsrück-Hochwald – mit druckfrischer neuer Starterkarte und (ausgestopfter) Wildkatze.

Darf auf der ITB nicht fehlen: der Nationalpark Hunsrück-Hochwald – mit druckfrischer neuer Starterkarte und (ausgestopfter) Wildkatze.

Foto: Roland Morgen
 Auf der ITB präsentiert sich Trier auch in der Culture Lounge im Verbund europäischer Welterbestätten.

Auf der ITB präsentiert sich Trier auch in der Culture Lounge im Verbund europäischer Welterbestätten.

Foto: Roland Morgen
 Die Vertreterinnen der Mosellandtouristik (Bernkastel-Kues) sind auf der ITB sehr gefragt. Das Moselland ist die beliebteste Ferienregion in Rheinland-Pfalz.

Die Vertreterinnen der Mosellandtouristik (Bernkastel-Kues) sind auf der ITB sehr gefragt. Das Moselland ist die beliebteste Ferienregion in Rheinland-Pfalz.

Foto: Roland Morgen
 Auf der ITB auch am NRW-Stand zu finden: die Eifel-Touristiker aus Prüm.

Auf der ITB auch am NRW-Stand zu finden: die Eifel-Touristiker aus Prüm.

Foto: Roland Morgen

Auch im Hunsrück steht die Saison im Zeichen von Jubiläen: die Marke Traumschleifen Saar-Hunsrück, der Soonwaldsteig und der Ruwer-Hochwald-Radweg bestehen seit jeweils zehn Jahren.  2018 verbuchte der Hunsrück leichte Rückgänge: 282 000 Gäste (minus 1,8 Prozent) und 760 000 Übernachtungen (minus 1,3 Prozent).

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