Wirtschaft Tabakunternehmen JTI sucht neuen Chef für Trierer Standort

Trier · Die deutsche Tochter des japanischen Tabakkonzerns JTI sucht nach dem Weggang von Klaus Neureuther einen neuen Geschäftsführer.

 Symbolbild Zigarettenherstellung

Symbolbild Zigarettenherstellung

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Personeller Wechsel an der Spitze des Zigarettenherstellers Japan Tobacco International (JTI): Der unter anderem für den Standort Trier zuständige Geschäftsführer Klaus Neureuther hat das Unternehmen verlassen. Hintergrund seien „organisatorische Veränderungen innerhalb der Regionsstruktur bei JTI“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Laut Sprecherin Heike Maria Lau hat der Weggang Neureuthers nichts mit den jüngst bekanntgewordenen Umstrukturierungsplänen des Tabakkonzerns zu tun, von dem auch Trier betroffen ist. Weil die Fertigzigaretten-Produktion teilweise ins Ausland verlagert wird, sollen in Trier mittelfristig 300 Jobs wegfallen – laut JTI sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen (der TV berichtete). Der Konzern mit Hauptsitz in Genf beschäftigt in Trier 1800 Mitarbeiter, weltweit sind es nach Firmenangaben 26 000 Mitarbeiter.

Der 53-jährige Neureuther stand erst seit anderthalb Jahren als einer von drei Geschäftsführern an der Spitze der deutschen JTI-Tochtergesellschaft, war neben Trier auch für die Produktionsstätten in der Schweiz, in Andorra und auf den Kanarischen Inseln zuständig. Zuvor war er neun Jahre lang Personalchef des Unternehmens. Zu seiner Beförderung im April vergangenen Jahres hieß es, Klaus Neureuther sei „ein exzellenter Kenner des Trierer Werks“, das „sehr gut für die Zukunft gerüstet“ sei.

Nach den vor zwei Wochen bekanntgewordenen Plänen sollen in Trier die Herstellung von losem Tabak für Steckhülsen und der Bereich Vorprodukte, bei dem an der Mosel Maschinen für den gesamten Konzern entwickelt werden, ausgebaut werden. Dazu soll nach Angaben von JTI in den nächsten Jahren ein „hoher zweistelliger Millionenbetrag“ investiert werden.

Nach Angaben des JTI-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Gerd Willems sollen am Standort Trier in den nächsten drei Jahren 125 MiIllionen Euro ausgegeben werden. Das sei „ein sehr gutes Zeichen“, sagt Willems unserer Zeitung.

Wer Klaus Neureuther folgt, ist nach Unternehmensangaben noch offen. JTI ist der weltweit drittgrösste Tabakproduzent. Bekannteste Marken sind  Camel, Benson & Hedges oder Winston.

Der Konzern betreibt auch eine kleine Nahrungsmittel- und Pharmasparte. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen einen Nettoumsatz von  rund 11,2 Milliarden Dollar.

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