Holzbau Zu viel Nachfrage nach zu wenig Holz

Kell/Morbach/Föhren · Weil Amerikaner und Chinesen ihren Holzhunger am deutschen Markt stillen, leiden lokale Betriebe unter Materialknappheit. Und auch Bauherren müssen mit steigenden Materialkosten rechnen.

 Begehrtes Gut: Die Nachfrage nach Holz ist weltweit enorm. Nun bereitet das auch Unternehmen in der Region massiv Probleme.

Begehrtes Gut: Die Nachfrage nach Holz ist weltweit enorm. Nun bereitet das auch Unternehmen in der Region massiv Probleme.

Foto: kimmling klaus

Dunkle Zeiten sieht Matthias Lichtmess, Dachdeckermeister aus Kell, für sein Gewerbe aufziehen. „Ich bekomme Existenzängste.“ Der Grund: Die Holzpreise seien in den vergangenen Wochen stark gestiegen, regelrecht explodiert. „Fast 100 Prozent haben die Preise angezogen“, sagt er zur Entwicklung in den vergangenen drei, vier Wochen. Angebote zu schreiben sei für ihn sowie einen Zimmermannskollegen, mit dem er zusammenarbeitet, im Moment fast unmöglich, denn die Holzpreise seien derzeit Tagespreise. „Und wir wissen noch nicht, wo die Reise hingeht“, sagt er. Einer seiner Auftraggeber habe den Bau seines Hauses erst einmal zurückgestellt, da allein die Materialkosten für das Holz um 10 000 Euro gestiegen seien. Dieser Preisanstieg sei viel zu abrupt, sagt er. Dabei sei es schon schwer, überhaupt noch Bauholz zu bekommen. Für einen anderen Auftraggeber hat Lichtmess „mit Ach und Krach“ noch etwas Holz bekommen, doch ob und wann er Material für die kommenden anstehenden Projekte erhält, ist zweifelhaft. „Eine Riesenkatastrophe“, sagt er. Lichtmess befürchtet Auswirkungen auf den gesamten Bausektor. Denn wer stellt einen Rohbau hin, wenn er anschließend kein Dach aufschlagen kann?