Wetter-Kalender Wann ist Sommeranfang? – Der erstaunlich logische Grund für die abweichenden Termine

Trier · In ein paar Wochen beginnt der Sommer, denn dann ist die Sommersonnenwende. So sagen es die meisten Kalender, doch für Meteorologen sieht die Sache anders aus.

 Der Sonnenschein alleine macht noch keinen Sommer.

Der Sonnenschein alleine macht noch keinen Sommer.

Foto: dpa/Martin Gerten

Das Wetter hat es zuletzt schon in vielen Regionen Deutschlands deutlich gemacht: Der Sommer kommt immer näher! Für manche hat er schon so gut wie begonnen, auch wenn der Kalender etwas anderes sagt. Die Verwirrung um das richtige Datum kehrt jährlich wieder. Deshalb erklärt volksfreund.de, was dahintersteckt.


Der kalendarische Sommeranfang am 21. Juni 2023 Wenn man den kalendarischen Sommeranfang sucht, findet man ihn am 21. Juni oder in manchen Jahren auch am 20. Juni. Dieses Datum wird mitunter auch als astronomischer Sommeranfang bezeichnet, denn es wird durch die Beobachtung der Sonne bestimmt. Wir erleben den Tag, an dem die Sonne den höchsten Stand über dem Horizont erreicht. Dieses Ereignis ist auch als Sommersonnenwende bekannt. Der 21. Juni 2023 als Datum des diesjährigen Sommeranfangs ergibt sich also durch ein wiederkehrendes Ereignis, das wirklich nichts damit zu tun hat, ob sich das Wetter gerade nach Sommer anfühlt. Das Datum hat sich soweit etabliert, dass es in jedem Kalender steht. Allerdings haben Wetterexperten einen guten Grund, von dieser Definition abzuweichen. Für die Meteorologen beginnt eine neue Jahreszeit immer mit dem ersten Tag eines Monats und dauert drei volle Monate an. Der Sommeranfang ist nach diesem Schema immer der 1. Juni.


Warum ist der meteorologische Sommeranfang am 1. Juni? Wenn man die astronomische Definition für den Sommeranfang kennt, wirkt der 1. Juni vielleicht unlogisch. Schließlich steht hinter diesem Datum kein konkretes Ereignis, das eine Jahreszeit von der anderen trennt.

Es hat trotzdem nachvollziehbare Gründe, warum sich die Wetterexperten an den Kalendermonaten orientieren. „Das ist aus praktischen Gründen für die Aufzeichnung von Statistiken so festgelegt worden“, erklärt dazu beispielsweise das Portal wetter.de. Meteorologen wollen nämlich nicht nur vorhersagen, wie morgen das Wetter wird. Sie wollen auch über längere Zeiträume hinweg vergleichen können, ob sich diverse Werte beim Klima verändert haben. Für die Statistiker hat eine Aufteilung auf ganze Monate also ganz praktische Vorteile für ihre Arbeit.

Damit bestreiten die Wetterforscher natürlich nicht, dass auch der 21. Juni ein logisches Datum für den Sommeranfang ist. Dieser Tag ist für ihre Zwecke aber weniger gut geeignet. Und deshalb fängt der Sommer im Juni mehr als einmal an.


Ein Sommeranfang ganz ohne Kalender Natürlich kann man die Phasen eines Jahres auch bestimmen, ohne in den Kalender zu blicken. Gebräuchlich ist nämlich auch die Einteilung in phänologische Jahreszeiten, die durch Ereignisse in der Natur definiert sind. So wird der Anfang des Frühsommers beispielsweise durch das Blühen des Schwarzen Holunders bestimmt, erklärt der Deutsche Wetterdienst. Der Hochsommer ist gekommen, wenn die Sommer-Linde blüht.

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