Narren von der Saar verbannen den Schnaps

Irsch · Feiern ja, trinken bis zum Umfallen nein: Die Karnevalisten aus Irsch/Saar verzichten beim Umzug am Fastnachtsdienstag auf jegliche hochprozentigen Alkoholika. Sie verpflichten die Zugteilnehmer, sich daran zu halten. Damit wollen sie verhindern, dass gerade Jugendliche zu viel trinken.

 Für Schnaps ist in Deutschland eine Branntweinsteuer von 13,03 Euro pro Liter fällig. Einem 45-jährigen Schnapsbrenner aus Trier-Saarburg war das wohl zuviel: Er soll Mitglied einer Bande sein, die diese Steuer umgangen hat. Gegen ihn wird wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Foto: dpa

Für Schnaps ist in Deutschland eine Branntweinsteuer von 13,03 Euro pro Liter fällig. Einem 45-jährigen Schnapsbrenner aus Trier-Saarburg war das wohl zuviel: Er soll Mitglied einer Bande sein, die diese Steuer umgangen hat. Gegen ihn wird wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Foto: dpa

"Unsere Intention ist der Jugendschutz", sagt Rüdiger Schneider, erster Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft (KG) Närrisches Saarschiff.

Nicht immer endete die Fastnachtssause dadurch friedlich: Vor zwei Jahren ist eine Jugendliche zusammengeschlagen worden. Solche Vorfälle haben auf einer Brauchtumsveranstaltung nichts verloren, sagt Mario Wolter von der KG: "Wir wollen da ein Zeichen setzen."

Zeichen setzen ja, Kontrolle der teilnehmenden Gruppen nein: "Das können wir gar nicht leisten", sagt Schneider. " Der Veranstalter, der die Party nach dem Umzug organisiert, trägt das Konzept mit. Dort gibt es weder Schnaps, noch Cocktails oder sonstige hochprozentigen Alkoholika zu kaufen. Der Leiter der Polizeiinspektion Saarburg, Markus Kohl, bewertet das positiv: "Der Jugendschutz kann besser eingehalten werden, weil keine Älterer etwas für Jüngere kaufen kann." In der Regel seien Betrunkene aggressiver, wenn Schnaps im Spiel war. Das zeige seine Erfahrung. "Ob es aus polizeilicher Sicht etwas bringt, können wir aber natürlich erst danach sagen."

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