Nature One: Heißer Tanz auf der Pydna

Pydna · Eine Megaparty mit mehr als 50 000 Besuchern, Musik von Star-DJs, eine gigantische Infrastruktur inmitten einer fast unwirklichen, faszinierenden Umgebung: Das zaubert manchem ein vorfreudiges Lächeln ins Gesicht. Da passt es prima, dass das Motto der 15. Nature One vom 31. Juli bis zum 2. August "Smile Is The Answer" lautet. Das Technofestival im Hunsrück nimmt mächtig Anlauf für seine 2009er-Ausgabe.

Victor Borge war ein Pianist und Komödiant. Er wurde 1909 in Kopenhagen geboren, er starb im Jahr 2000 im US-Staat Connecticut. Man würde ihn im direkten Umfeld eines Technofestivals nicht unbedingt vermuten.

Und doch greift Nik Schär, Chef der Agentur I-Motion und damit Veranstalter der Nature One, auf den Künstler zurück und zitiert ihn, wenn er über "sein" Festival spricht: "Lächeln ist die kürzeste Verbindung zwischen Menschen." Der Sinnspruch wird Borge zugeschrieben. Und für Nik Schär passt er prima zur 15. Auflage der Nature One. Die trägt nämlich das Lächeln im Motto: "Smile Is The Answer" lautet es, auf Deutsch: "Lächeln ist die Antwort". Und worauf? Auf Krise, Rezession und Zukunftsangst, sagen zumindest die Festivalmacher um Nik Schär.

Fällt Rekord vom Vorjahr?

Mit dem Mammutereignis auf der früheren US-Raketenbasis Pydna bei Kastellaun wollen sie ein Fest der guten Laune feiern, wollen ihren Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Deutlich mehr als 50 000 sollen es werden, auf jeden Fall 58 000 wie im Vorjahr, die einen Rekord bedeuteten. Und das Ziel, die 60 000er-Marke zu knacken, geben Schär und Co. nicht auf. "Das Wetter muss mitspielen", weiß der Schweizer, der vor etwa 15 Jahren die Nature One erfunden hat. Vom 31. Juli bis zum 2. August wird wieder getanzt im Hunsrück.

Inzwischen ist aus der kleinen Party für Technofreunde ein Fest der Superlative geworden, das stetig wächst: Längst ist die Nature One das wichtigste Festival seiner Art in Deutschland und wohl auch in Europa. Rund 20 Prozent der Besucher kommen aus dem Ausland. Sie reisen wie die Deutschen zu einem guten Teil schon donnerstags an, auch wenn das eigentliche Programm erst am Freitagabend beginnt. Sie tanzen durch bis Sonntag - und reisen glücklich wieder ab. Auch lächelnd? Bei I-Motion setzt man alles daran, glaubt an das Gesamtpaket Nature One, an das ungewöhnliche Erlebnis, für das die Marke bei Eingeweihten steht.

Das ist Wonne und Verpflichtung zugleich, zwingt die Macher auch dazu, stets die besten, die bekanntesten, eben die Superlativ-DJs aus der ganzen Welt zu verpflichten für die vier Haupttanzflächen und die 17 Klubs. Die Nature One ist Party und Branchentreffen, sie bietet traditionell alle Spielarten der elektronischen Musik, ist Soundmesse und Jahrmarkt.

Open-Air-Floor im Zentrum

Das Zentrum dieses Technorummels ist der gigantische Open-Air-Dancefloor. Hier legen in diesem Jahr Szenegrößen wie Paul van Dyke (Berlin), erstmals Sander van Doorn (Eindhoven), Judge

Jules (London), Moguai (Ruhrgebiet), Lützenkirchen (München), Armin van Buuren (Leiden), Ferry Corsten (Rotterdam), Turntablerocker (Berlin) und Dag auf. Letzterer zum letzten Mal - er will im nächsten Jahr Abschied von den DJ-Kanzeln der Welt nehmen. Stolz ist Programmmacher Oliver Vordemvenne auf den Besuch von Deadmau5 aus Toronto - "einer der gefragtesten Produzenten und Live-Künstler weltweit".

Im "Century Circus", der zweiten Hauptfläche, sind Sven Väth (Frankfurt), Carl Cox (London), Dubfire (Washington), Felix Kröcher, Chris Liebing, Sven Wittekind (alle Frankfurt), Monika Kruse (Berlin), Hell (München) und Murphy (Sao Paulo) die "Direktoren".

Auch das "House of House" beherbergt DJ-Prominenz, etwa Tom Novy, Milk & Sugar (beide München) die Disco Boys, Moonbootica (beide Hamburg), Dominik Eulberg (Bonn), Phil Fuldner (Ruhrgebiet) oder auch Butch aus Mainz. Im "Classic Terminal" setzt wiederum Dag mit einem Fünf-Stunden-Set einen besonderen Akzent.

300 Künstler und Gruppen aus mehr als 25 Ländern: Sie alle sollen den Nature-One-Gästen beim Lächeln helfen. Denn Lächeln ist die Antwort.

Nature One kompakt

Der Festivalzeitplan
Das Nature-One-Programm beginnt am Freitag, 31. Juli, um 20 Uhr und dauert bis Sonntag, 2. August, 9 Uhr. Das Campingdorf öffnet allerdings bereits am Donnerstag, 30. Juli, um 12 Uhr - natürlich gleich mit einer richtigen Party, dem "Mixery-Opening".

Das Festivalgelände
Die Nature One steigt auf der früheren US-Raketenbasis Pydna bei Kastellaun im Hunsrück. Das Gelände wird umringt von mehreren Bunkern, in denen und auf denen auch getanzt wird. Zentrum des Festivals ist der große Open-Air-Floor, hinzu kommen drei weitere Tanzflächen und 17 Klubs, teils in den Bunkern, teils in Zelten. Drumherum stehen rund 100 Hektar Ackerflächen zum Zelten zur Verfügung.

Die Anreise mit Pkw und Bus
Kastellaun ist zu erreichen über die Autobahn 61 (ab Ausfahrt Pfalzfeld ausgeschildert). Die Veranstalter weisen darauf hin, dass mit verstärkten Polizeikontrollen zu rechnen ist. Ab dem Koblenzer Hauptbahnhof wird ein Buspendeldienst ab Donnerstag eingerichtet (8 Euro für Hin- und Rückfahrt). Zurück geht es am Sonntag bis 14 Uhr.

Der Kartenvorverkauf
Im Vorverkauf gibt es Tagestickets für Freitag oder Samstag zu je 44 Euro plus Gebühren und Festivaltickets für beide Tage zu 59 Euro plus Gebühren. Auch an der Abendkasse auf der Pydna wird es noch Karten geben.

Weitere Infos zum Festival und zu den Vorverkaufsstellen unter www.nature-one.de

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