Radsport in Trier Rennspaß trotz Regens und Rutschgefahr (Fotos/Video)

Trier · Die Innenstadt ist am Sonntag eine Rennstrecke. Nur acht Monate nach der Deutschlandtour hat der Radsport Trier wieder im Griff und zieht Hunderte Zuschauer an.

 Start und Ziel ist die Simeonstraße, dann geht es auf einen 1,2 Kilometer langen Rundkurs über den Hauptmarkt und an Dom und Porta Nigra vorbei. 

Start und Ziel ist die Simeonstraße, dann geht es auf einen 1,2 Kilometer langen Rundkurs über den Hauptmarkt und an Dom und Porta Nigra vorbei. 

Foto: Friedemann Vetter

Günter Steffgen ist der Vorsitzende des RV Schwalbe Trier, und er spricht mit voller Überzeugung: „Seit 30 Jahren träumen wir davon, in Trier ein Rennen zu machen“, sagt er kurz vor dem Beginn des 1. Großen Preises der Stadt Trier um 12 Uhr am Sonntag. „Und seit wir einen neuen Oberbürgermeister haben, klappt das auch.“

Das wird der besagte Oberbürgermeister gerne hören. Wolfram Leibe (SPD) hat es schon im vergangenen Jahr geschafft, zusammen mit seinen Mitarbeitern und vielen weiteren Helfern und Initiatoren die Deutschlandtour Ende August nach Trier zu holen. Das Radsportevent wurde zum Riesenerfolg (der TV berichtete mehrmals).

Als dann der RV Schwalbe Trier mit der Idee an die Stadt herantrat, sein Radsportfestival im Industriegebiet Trierweiler auf die nächste Ebene zu heben und nach Trier zu bringen, machte Leibe den Weg frei. Start frei für den 1. Großen Preis der Stadt Trier.

Wieder sind die Straßen der Fußgängerzone durch Gitter gesperrt, Ordner in gelben Westen überwachen die Übergänge. Für die Trierer und ihre Gäste ist das ein gewohntes Bild, das sie vom Silvesterlauf, vom Stadtlauf und aus früheren Zeiten auch von der ADAC-Rallye kennen, die Trier jedoch verlassen und im Saarland ein neues Zuhause gefunden hat.

Doch heute gehört die Strecke weder ambitionierten Läufern noch donnernden Boliden. Der 1,2 Kilometer lange Rundkurs durch die Simeon-, Wind- und Rindertanzstraße am Dom und an der Porta Nigra vorbei ist reserviert für Radsportbegeisterte – von den Kleinsten in ihren Laufrädern bis zu den hochklassigen Amateuren im Hauptrennen.

Es hat generell keinen Sinn, sich über das Wetter zu ärgern, denn niemand kann es beeinflussen. Diesen nassen und kalten Sonntag hat sich keiner der Beteiligten gewünscht. Der größte Teil des Kurses führt über das Kopfsteinpflaster der Innenstadt, das schnell zur Rutschbahn werden kann, wenn es nass ist.

„Die Fahrer kennen solche Situationen, sie kommen damit klar“, sagt einer der Streckenposten des RV Schwalbe. Er und seine Kollegen sorgen unter anderem dafür, dass kein Fußgänger die Strecke betritt, während das Feld gerade angerast kommt. Ein wichtiger Job, denn die Damen und Herren sind auf zwei Rädern enorm schnell unterwegs.

Doch die ersten Radrennfahrer des Tages dürfen sich etwas mehr Zeit lassen. Um 12 Uhr starten die Kleinsten auf ihren Laufrädern über 200 Meter. Die U-11-Kids fahren danach eine komplette Runde, die U-13-Kids zwei Runden. Es ist für die Kinder, besonders für die Kleinen, eindeutig ein enorm aufregendes Erlebnis, vor Zuschauern um die Wette zu fahren, angefeuert zu werden und den verdienten Applaus zu erhalten. Eltern und Geschwister fiebern am Streckenrand mit.

Um 13 Uhr starten die ersten Erwachsenengruppen über 35 Runden. Sie zeigen alles, was der Radsportfan gerne sehen will. Einsatz, Kampf, Angriffe aus dem Windschatten und die im Radsport elementare Bereitschaft, sich zu quälen.

Die Zuschauergruppen am Streckenrand werden langsam dichter. Groß ist die Vorfreude auf das Rennen der U-19-Amateure über 50 Runden und das Hauptrennen der Elite-Amateure über 60 Runden. In diesen Rennen rechnen die Organisatoren mit einem Temposchnitt von 40 Stundenkilometern.

Großer Preis von Trier
39 Bilder

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Foto: Friedemann Vetter

Als dann um 16 Uhr der Startschuss zum Hauptrennen fällt, kommt sogar die Sonne raus. Die Stimmung unter den Zuschauern ist sehr gut, sie stehen jetzt dicht an dicht am Streckenrand. Die Elite-Amateure bieten den Fans Radsport pur mit hohem Tempo. Das Führungsfahrzeug, ein Elektroauto der Stadtwerke, muss ordentlich Gas geben, um nicht eingeholt zu werden.

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