Wetter Unwetter-Prognose liefert noch keine Ergebnisse

Trier · 2016 hat das Land eine Kooperation mit dem Wetterdienst gestartet. Die Daten werden noch ausgewertet.

2016 begann Land eine Kooperation mit dem Wetterdienst. Noch immer werden Daten ausgewertet
Foto: dpa/Christian Schulz

Eigentlich sollte es längst eine bessere Warnung vor Unwettern wie dem am Sonntag in der Verbandsgemeinde Herrstein im Hunsrück geben. Vor zwei Jahren bereits vereinbarte das rheinland-pfälzische Umweltministerium mit dem Deutschen Wetterdienst eine Zusammenarbeit, um ein besseres Frühwarnsystem vor Unwettern zu entwickeln. Die Wetter-Experten sollen Starkniederschläge für Rheinland-Pfalz analysieren und Regionen ermitteln, die besonders von heftigen, lokalen Regengüssen betroffen sind.

Dafür soll der Wetterdienst Niederschlagswerte aus den landeseigenen Messnetzen erhalten. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) sagte damals, die Zusammenarbeit trage zur Vorsorge bei. Der Wetterdienst versprach herauszufinden, warum manche Gemeinden schlimmer von Überschwemmungen betroffen sind als andere.

Doch bislang gibt es noch keine Ergebnisse aus dieser Zusammenarbeit, wie eine Sprecherin des Umweltministeriums auf Anfrage unserer Zeitung nun bestätigte. Ursprünglich sei geplant gewesen, das Projekt bis Ende 2017 abzuschließen, nun sei es bis Ende diesen Jahres verlängert worden. Zusätzlich sollen nun noch die Wetterdaten aus dem forst- und landwirtschaftlichen Bereich berücksichtigt werden, so die Ministeriumssprecherin. Das bisher vorliegende Material werde derzeit noch berechnet und ausgewertet.

Das Land will nach dem starken Unwetter mit Schäden in Herrstein und Fischbach über mögliche Finanzhilfen beraten. Zunächst werde geprüft, inwieweit öffentliche Gebäude und Fahrzeuge der Feuerwehr beschädigt seien, sagte Regierungssprecherin Andrea Bähner. Soforthilfen des Landes sind grundsätzlich denkbar, etwa wenn ein Haus nicht mehr bewohnbar ist.

Das ist in beiden Gemeinden bisher nicht der Fall. Mehr als 360 Gebäude in vier Gemeinden wurden nach dem Starkregen im Hunsrück überflutet. Sie habe sich bei der Versicherungswirtschaft für ein „flächendeckendes und bezahlbares Angebot der Elementarschadenversicherung eingesetzt“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne), nachdem sie gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die vom Unwetter betroffenen Orte am Montagabend besucht hatte.

Es werde immer wichtiger, für solche Ereignisse vorzusorgen. „Die Wassermassen an sich lassen sich nicht verhindern. Aber wir können in den Kommunen Vorsorge treffen, dass das Wasser in einem solchen Fall weniger Schäden anrichtet.“

Ministerpräsidentin Dreyer sagte: „Wir fühlen mit all denjenigen, die schwere Unwetterschäden erlitten haben.“

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