Justiz Angeklagter Arzt streitet Vorwürfe ab

Trier · Ein wegen Körperverletzung angeklagter ehemaliger Arzt des Saarburger Krankenhaus bestreitet vor dem Trierer Landgericht Vorwürfe gegen ihn. Hat er gewusst, dass er keine Patienten mehr behandeln darf?

Im Kern geht es bei dem Prozess darum, wann der Arzt davon erfahren hat, dass das saarländische Oberverwaltungsgericht in einem Berufungsverfahren entschieden hat, dass ihm die Approbation entzogen wird. Am 29. Mai 2013 ist diese Entscheidung gefallen. Begründet worden ist diese vor allem mit der drei Jahre zuvor erfolgten Verurteilung zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung wegen sexueller Nötigung einer Arzthelferin.

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hat der Arzt vom Zeitpunkt der Urteilsverkündung vor dem saarländischen Oberverwaltungsgericht nicht mehr weiter praktizieren dürfen. Der Angeklagte jedoch argumentiert, er habe davon erst erfahren, als ihm sechs Wochen später, am 17. Juli, vom Saarburger Krankenhaus fristlos gekündigt worden sei. Einen Tag zuvor hat die Klinik vom saarländischen Landesamt für Soziales mitgeteilt bekommen, dass dem damals 61-Jährigen die Approbation aberkannt worden sei. Durch Zufall hat man wohl in der Behörde erfahren, dass der Mediziner noch immer in Saarburg arbeitete. Seit 1. Januar 2012 war er dort als Narkosearzt eingestellt.

Der Arzt selbst hat bei seiner Einstellung in dem Krankenhaus im Dezember 2011 allerdings verschwiegen, dass im Saarland ein Verfahren zum Entzug seiner Approbation läuft. Selbst seiner Frau habe er davon nicht erzählt, sagt der 66-Jährige. Die betreffende Post hat er sich zu einem Bekannten nach Saarbrücken schicken lassen. Erst am Tag der Kündigung habe er seiner Frau mitgeteilt, dass er nicht mehr als Arzt arbeiten darf.

Im Mittelpunkt des ersten Prozesstags steht die Verlesung der Urteile gegen den Angeklagten.

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