Trier-Olewig Bewohner für ein Trierer Denkmal gesucht

Trier-Olewig · Das ehemalige Kloster in Trier-Olewig soll ein attraktiver Wohnungsstandort werden. Der Investor hat nun neue Details zu dem Projekt erläutert: Es wird grüner als gedacht.

 Diese Luftaufnahme zeigt die Dimension des Klosters Olewig. Auf der gerodeten Fläche links wird eine neue Zufahrt entstehen.

Diese Luftaufnahme zeigt die Dimension des Klosters Olewig. Auf der gerodeten Fläche links wird eine neue Zufahrt entstehen.

Foto: Portaflug Föhren

Über den Baubeginn auf dem historischen Gelände des Klosters Olewig hatte der Trierische Volksfreund bereits berichtet (TV vom 16. Januar). Der Investor, die Eifel-Haus-Gruppe, hat auf Einladung der Stadtverwaltung am Freitag neue Details zu dem nicht nur für den Stadtteil wichtigen Projekt verraten. Gesamtvolumen: 30 Millionen Euro.

Bausubstanz Seit 2011 steht das historische Klostergebäude leer. Auch in den Jahren davor waren nur wenige Räume genutzt worden. „Das Objekt ist im Inneren in einem ziemlich erbärmlichen Zustand“, sagt Hermann Schmitz, kaufmännischer Leiter von Eifel-Haus. Ebenso wie Firmenchef Alois Peters ist er überzeugt, dass dennoch die Umwandlung in ein Schmuckstück gelingen wird. Denn die Außenmauern seien stabil. An ihnen soll und darf nicht viel verändert werden. Die geplanten neuen Balkone sollen von der denkmalgeschützten Fassade abgerückt werden und jeweils über einen kleinen Laufsteg erreichbar sein. Erhalten bleiben auch das von den Einheimischen „Stierstall“ genannte alte Wirtschaftsgebäude und die zuletzt als Atelier genutzte ehemalige Verwahrschule.

Wohnungen
Nicht 78, sondern 92 Eigentumswohnungen sollen nach dem aktuellsten Stand der Planung in den historischen Gebäuden und den beiden Neubauten entstehen. „Das ist ein Argument für den angespannten Wohnungsmarkt in Trier“, macht Baudezernent Andreas Ludwig deutlich. 25 Prozent der Wohneinheiten werden sozial geförderter Wohnraum sein. So entstehen in der ehemaligen Verwahrschule, die das 22 000 Quadratmeter große Gelände im Nord-Osten begrenzt, drei dieser günstigeren Wohnungen für Menschen und Familien mit förderfähigem Einkommen. Zwischen 43 und 52 Quadratmeter sind sie groß. Weitere 13 dieser Einheiten – 53 bis 95 Quadratmeter groß – werden in dem kleineren der beiden neuen Gebäude entstehen. In dem großen Neubau an der Riesling-Weinstraße sind 50 Wohnungen geplant (41 bis 170 Quadratmeter). Beide Neubauten werden drei Geschosse plus ein Staffelgeschoss haben, in dem Penthouse-Wohnungen auf Abnehmer warten. Zur Straße soll passiver Lärmschutz nach höchsten Maßstäben zum Einsatz kommen.

 Das Modell zeigt, wie es werden soll: Eifel-Haus-Chef Alois Peters (links), Baudezernent Andreas Ludwig und Hermann Schmitz (Kaufmännischer Leiter).

Das Modell zeigt, wie es werden soll: Eifel-Haus-Chef Alois Peters (links), Baudezernent Andreas Ludwig und Hermann Schmitz (Kaufmännischer Leiter).

Foto: Rainer Neubert

Derzeit wird das Gesamtprojekt von Eifel-Haus noch nicht beworben. „Wir können auch noch keine Preise nennen“, sagt Inhaber Alois Peters. Das gilt auch für die 23 Wohnungen (66 bis 132 Quadratmeter), die in dem kernsanierten Hauptgebäude des Klostergeländes entstehen. Für Gutverdiener vermutlich besonders attraktiv werden auch die drei Reihenhäuser sein, die aus dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude gemacht werden. Mit 144 bis 155 Quadratmeter werden diese ebenfalls reichlich Wohnraum bieten.

Noch nicht geklärt ist nach Aussage des Eifel-Haus-Chefs, was aus der Kloster-Kapelle wird. „Entweder Wohnen oder Gewerbe. Wir sind in Gesprächen.“

 So soll sich das Kloster Olewig in Zukunft präsentieren. Die Parkplätze vor dem derzeitigen Hauptzugang werden Grünflächen und Wegen gewichen sein. Die Zufahrt erfolgt von der Umgehungsstraße (oben rechts).

So soll sich das Kloster Olewig in Zukunft präsentieren. Die Parkplätze vor dem derzeitigen Hauptzugang werden Grünflächen und Wegen gewichen sein. Die Zufahrt erfolgt von der Umgehungsstraße (oben rechts).

Foto: Rainer Neubert
Bewohner für ein Trierer Denkmal gesucht
Foto: Rainer Neubert

Parken Etwa 1,2 Stellflächen pro Wohnung muss Eifelhaus nachweisen. Der größte Teil davon wird unter der Erde verschwinden: Für die neue Tiefgarage wird fast die komplette Fläche zwischen Klostergebäude und Umgehungsstraße genutzt. Von dort ist der barrierefreie Zugang zu den Hauptgebäuden geplant. „Wir haben bereits einen Vertrag mit dem Landesmuseum“, sagt Alois Peters. „Ab dem 1. März werden die Archäologen für vier Monate graben.“ Römische Relikte würden auf dem Gelände nicht erwartet. Die Altersforscher erhoffen allerdings neue Erkenntnisse über den genauen Standort einer mittelalterlichen Mühle.

Weitere Parkplätze werden oberirdisch über eine neue Zufahrt von der Riesling-Weinstraße erreichbar sein. Dafür wird eine neue Abbiegespur gebaut. „Von der Olewiger Straße im Ort wird das Gelände für Autos nicht mehr erreichbar sein“, macht Hermann Schmitz klar. Die Brücke zum Klostergelände soll nur noch für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein. Die derzeit fast komplett versiegelte Fläche wird begrünt und mit Wegen versehen, die auch zur Klosterwiese führen.

Bewohner für ein Trierer Denkmal gesucht
Foto: Rainer Neubert
Bewohner für ein Trierer Denkmal gesucht
Foto: Rainer Neubert
Bewohner für ein Trierer Denkmal gesucht
Foto: Rainer Neubert

Grünflächen Die große Wiese bleibt im Eigentum der Stadt und wird weiterhin zum Beispiel für das Weinfest zur Verfügung stehen. Der Spielplatz wird erneuert, auch mit Unterstützung der Baugesellschaft aus der Eifel. „Wir schaffen die Ausgleichsflächen für die bauliche Versiegelung auf dem Gelände“, erläutert Schmitz. Wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist der „Klostergarten“, der zwischen Alt- und Neubau entstehen wird. Im Modell und in den Planzeichnungen ist die mit Bäumen bepflanzte neue grüne Mitte des Gebäudekomplexes gut zu erkennen.

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