Stadtentwicklung Vietnamesischer Basalt für den Petersplatz

BITBURG · Der Platz am Gäßestrepper-Brunnen soll nicht mit Beton-, sondern mit Natursteinen gepflastert werden. Das haben Stadtrat und Bauausschuss beschlossen.

 Die Mitglieder des Bauausschusses und des Stadtrats begutachten verschiedene Bodenbeläge für den Petersplatz.

Die Mitglieder des Bauausschusses und des Stadtrats begutachten verschiedene Bodenbeläge für den Petersplatz.

Foto: Uwe Hentschel

Die Bedingungen für einen Ortstermin könnten durchaus besser sein, sind sie aber nicht. Es ist nass, windig und kalt. Und dunkel ist es auch noch. Wobei Letzteres nicht für den Bereich des Peters­platzes gilt, wo sich Menschen mit Regenschirmen versammelt haben und auf den Boden blicken. Dieser Bereich wird mit Hilfe von zwei Baustellenstrahlern gut ausgeleuchtet. Damit die Männer und Frauen des Bitburger Stadtrats und des Bauausschusses eine möglichst genaue Vorstellung davon bekommen, wie das, worüber sie gleich abstimmen müssen, später aussehen wird.

Es geht um den zukünftigen Belag des Bitburger Petersplatzes. Nachdem der Planungsauftrag zur Neugestaltung des Platzes und des Areals rund um die Liebfrauenkirche an den Gewinner des Architektenwettbewerbs vergeben wurde (der TV berichtete), müssen nun noch Gestaltungsdetails geklärt werden. Und dazu zählt vor allem die Frage, ob die beiden Plätze – ähnlich wie der Spittel - mit Betonpflaster oder doch mit Naturstein ausgelegt werden. Bei Naturstein käme nach Auffassung der Architektin Gisela Marta Stötzer nur Basalt in Frage. Und weil es da große Unterschiede gibt, wurde auf dem Petersplatz ein Musterstreifen mit sechs verschiedenen Pflastersorten angelegt. Bei vier der je rund einen Quadratmeter großen Pflasterflächen handelt es sich um heimischen Basalt, bei den übrigen um Basalt aus Vietnam. Die Unterschiede sind gut erkennbar.

Die Architektin hat zwei klare Favoriten. Und die stammen beide aus Vietnam. Davon wurde bei einer Sorte der von der Stadt geforderte Nachweis fairer Produktionsbedingungen mitgeliefert, weswegen die Architektin letztlich für dieses Produkt plädiert. „Die vietnamesischen Sorten sind deutlich härter, wohingegen die Eifeler Basalt-Lava eher wie Tuffgestein ist“, erklärt Stötzer. Zudem sei der Basalt aus Fernost so bearbeitet, dass er mit einer deutlich geringeren Fugenbreite verlegt werden könne. „Etwas Vergleichbares finden wir bei uns nicht.“

Seitens der Ratsmitglieder wird das nicht in Frage gestellt. Dennoch kommt in der anschließenden Sitzung die Frage auf, ob es zwingend Naturstein sein müsse. Schließlich seien dadurch allein für die 1100 Quadratmeter große Fläche am Petersplatz Mehrkosten von rund 100 000 Euro zu erwarten. Und da der Bereich um die Liebfrauenkirche zwar erst später anstehe, dort aber das gleiche Pflaster verwendet werden solle und die Fläche rund 2400 Quadratmeter groß sei, würden die Mehrkosten noch höher ausfallen.

Nach Auffassung der Architektin wäre Naturstein dennoch die bessere Wahl. „Es ist wichtig, ein Material zu finden, das auf dem Platz wie ein guter Teppich liegt“, sagt sie. Dem schließen sich auch Mitglieder der beiden Gremien an und beschließen deshalb (bei einer Gegenstimme im Hauptausschuss), den Peters­platz mit Basalt zu pflastern. Zum Einsatz kommen soll dabei der laut Anbieter aus fairer Produktion stammende vietnamesische Basalt.

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