Eine Messe, die es in sich hat Bühne frei für den Bitburger Beda-Markt

Bitburg · Bis zur letzten Minute wird gehämmert, geschraubt, poliert und ausstaffiert. Morgen wird der Beda-Markt mit einer vom TV moderierten Talkrunde eröffnet.

 Auf dieser Bühne wird der Beda-Markt in Bitburg eröffnet.

Auf dieser Bühne wird der Beda-Markt in Bitburg eröffnet.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Er ist ganz schön alt – und trotzdem jung geblieben. Der Beda-Markt geht dieses Jahr zum 40. Mal über die Bühne und ist damit die älteste jährlich ausgerichtete Messe in der ganzen Region Trier. Bei seiner Premiere 1980 war der Markt eine Ausstellung von Autos und Landmaschinen. Seitdem hat sich viel verändert, und doch ist sich die Eifeler Leistungsschau, bei der sich ab heute wieder mehr als 200 Aussteller aus den Bereichen Handwerk, Handel und Landwirtschaft präsentieren, treu geblieben. Ein Blick zurück, nach vorn und mittenrein:

„Es gibt ein ganz tolles Miteinander und Zusammenspiel aller Verantwortlichen hier vor Ort“: Das ist für Edgar Bujara, Sprecher der Werbegemeinschaft Autowelt Bitburg, das Erfolgsgeheimnis des Beda-Markts. Er erinnert sich lebhaft an seinen ersten Markt. „Da war ich noch in der Ausbildung“, sagt Bujara. Es gab noch keine Zelte, kein Catering, keine Kronleuchter und Heizsstrahler. Die Autos standen unter freiem Himmel auf dem Beda-Platz. Der damalige Bürgermeister Theo Hallet stieg für seine Ansprache auf einen Anhänger. Verkaufsgespräche wurden im Wohnwagen geführt. „Da konnte man sich aufhalten, wenn es geregnet hat oder der Wind pfiff“, erzählt Bujara.

Als er 2001 die Organisation der Automobilausstellung übernahm, war es sein Anliegen, die Ausstellung richtig unter Dach zu bringen. Und so wurde ein Zelt aufgestellt. Das wurde im Laufe der Zeit immer feudaler. Zuletzt ruhten die auf Hochglanz polierten Wagen auf Teppichen unter Kronleuchtern.

Größte Neuerung seither: das Zirkuszelt, mit dem die Autowelt vergangenes Jahr Premiere gefeiert hat, und das Streetfood-Festival, das dieses Jahr zum zweiten Mal rund um den Autozirkus Leckereien vom Latino-Snack bis zum Pulled-Pork-Burger bietet. Was Bujara antreibt: „Wenn alles fertig ist, Besucher und Aussteller zufrieden sind und es so viele positive Rückmeldungen gibt, da weiß ich, dass es sich gelohnt hat.“ Sein Tipp: „Lasst euch überraschen. Wir haben unseren Besuchern im Vorjahr zugehört und uns weiter verbessert.“

„Hier trifft man sich, da muss man einfach hin. Wenn Beda-Markt ist, sind alle dabei“: Für Rudolf Rinnen von der Volksbank Eifel war der Beda-Markt immer mehr als eine Leistungsschau. „Die Messe ist einfach auch Treffpunkt“, sagt der Banker, der seit 1992 die Handwerkerausstellung organisiert. Aus seiner Studentenzeit kennt er noch die Anfänge dieser Ausstellung in der Schalterhalle der alten Volksbank.

Dort präsentierten sich ab Mitte der 80er Jahre die Innungen. „Das bekam dann eine Eigendynamik“, erzählt Rinnen. Irgendwann hätten die Innungen Schwierigkeiten gehabt, Handwerker zu finden, die ihre Fachbereiche an den Ständen vertreten. „Die haben ja gesehen, was hier los war und wollten sich dann lieber mit ihren eigenen Firmen präsentieren“, sagt Rinnen. Dafür gab es anfangs am Beda-Platz kleinere Zelte, bis dann im Jahr 2000 ins große Zelt auf den Festplatz am Alten Gymnasium gezogen wurde.

Dort gibt es inzwischen Kinderbetreuung und ein buntes Rahmenprogramm, und vor drei Jahren wurde auch die Kunsthandwerkerausstellung integriert. Größte Neuerung dieses Jahr: das neue „Schillings Event- und Gastro-Zelt“. Was für ihn mit zum Erfolgsrezept der Bitburger Messe gehört, ist, dass alles rund um die Innenstadt konzentriert ist und es nirgendwo Eintritt kostet. „Das ist für mich der Unterschied zu allen anderen Messen, die irgendwo in Industriegebieten aufgebaut werden“, sagt Rinnen. Sein Tipp: Man kann sich auf dem Beda-Markt von einer Friseurmeisterin frisieren oder rasieren lassen. Wo, verrät er nicht, sondern gibt einen zweiten Tipp: Einfach alles mal ansehen und ausprobieren.

„Das war schon immer so eine schöne, heimelige Stimmung hier. Der Beda-Markt hat eine ganz eigene familiäre Atmosphäre“: Gerd Grebener, Geschäftsführer der Rinder-Union West in Fließem, ist schon Anfang der 90er Jahre zu den ersten Landwirtschaftsschauen nach Bitburg gereist – damals noch von Münster aus. In der alten Auktionshalle wurden Zuchttiere prämiert und versteigert. „Wir hatten schweinekalte Füße, wenn wir da so saßen und noch miteinander erzählten, aber heim wollte auch keiner“, sagt Grebener. Zum Wärmen gab es Schnaps und Schwenker frisch vom Grill.

Seit 1996 organisiert er die Landwirtschaftsschau. Mit dem Schwenker in der Halle war es schnell vorbei. Das Lebensmittelschutzgesetz wurde novelliert. Seither durften in der Halle, in der ja auch die Tiere sind, keine Lebensmittel mehr angeboten werden. So kam es, dass das erste Zelt aufgebaut wurde – und ziemlich schnell sammelten sich rundherum Aussteller wie Futtermittelhersteller, Stallbauer und Molkereien, bis die dann – heute sind es rund 60 Aussteller – irgendwann ihr eigenes Zelt brauchten.

Größte Neuerung war vergangenes Jahr der Umzug zur neuen Auktionshalle nach Fließem. Was für Grebener den Reiz des Beda-Markts ausmacht: „Es ist einfach super, dass Verbraucher und Produzenten Gelegenheit haben, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hier können Sie die Landwirte fragen, was sie von der Rückkehr des Wolfes halten oder womit sie ihre Tiere füttern. Es ist wichtig, Vorurteile abzubauen und sich zu informieren.“ Sein Tipp: Der Bambini-Wettbewerb am Sonntagnachmittag – dann zeigt der Züchternachwuchs junge Kälbchen in der Auktionshalle.

Es ist eine sehr interessante Messe mit einem sehr guten Mix, die sehr gut in diese Region passt“: Evelin Maus, Geschäftsführerin des Wochenspiegels, ist federführend bei der Organisation der Schau in der Stadthalle. Dort, wo seit 2013 die Gesundheitsmesse ihr Publikum zog, bieten Maus und ihr Team dieses Jahr erstmals eine Frauenmesse an. Unter dem Motto „echt, faszinierend, feminin“ (kurz: eff) präsentieren sich knapp 30 Aussteller. „Es ist ein Experiment“, sagt Maus. Die Feedbackrunde im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass es auch bei diesem Ausstellungsbereich an der Zeit gewesen sei für „was Neues“.

 Im Autozelt werden Strahler montiert...

Im Autozelt werden Strahler montiert...

Foto: TV/Dagmar Dettmer
... und im Handwerkerzelt die Stände plakatiert.

... und im Handwerkerzelt die Stände plakatiert.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Da die Gesundheitsmesse hauptsächlich von Frauen besucht worden sei, habe man sich überlegt, sich direkt an diese Zielgruppe zu wenden. „Und außerdem“, sagt Maus, „gibt es das bisher in der ganzen Region noch nicht.“ Stimmt. Also darf man gespannt sein auf die Premiere zum Bitburger Beda-Markt. Abgedeckt werden ganz verschiedene Bereiche – von Schönheit und Fitness über Mode und Kunst bis hin zu Haushalt und Pflege. Ihr Tipp: „Genießen Sie die Vielfalt des Beda-Markts und der einzelnen Ausstellungsbereiche, und seien Sie bereit, sich überraschen zu lassen.“

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