Rathaus Bürgeramt Trier: Voller Service am Ausweichort
Trier · Die Anlaufstelle im Rathaus wird umgebaut. Währenddessen läuft der Betrieb in der Ex-Jägerkaserne in Trier-West weiter.
Jetzt wird es ernst mit dem Umbau des Bürgeramtes. Ab Montag, 19. März, ist die Anlaufstelle im Erdgeschoss des Rathaus-Hauptgebäudes am Augustinerhof geschlossen. Aber selbstverständlich nicht ersatzlos. „Der bekannte und bewährte Service wird nahtlos weiter angeboten im Gebäude 4 der ehemaligen Jägerkaserne in der Eurener Straße 48a“, kündigt der zuständige Dezernent Thomas Schmitt an. Die Umbaupläne sind nicht neu. Wohl aber der konkrete Zeitplan. Den stellten Schmitt und Amtsleiter Guido Briel am Dienstag in einem Pressegespräch vor.
Der Umzug von rund zwei Dutzend Mitarbeitern auf die andere Moselseite startet demnach am Freitag, 9. März, und wird eine Woche dauern. Dennoch soll der Betrieb in der Umzugszeit am angestammten Standort am Augustinerhof aufrechterhalten werden. „Allerdings kann es in der Kalenderwoche elf für Nutzer zu längeren Wartezeiten kommen“, warnt Guido Briel und empfiehlt, terminlich möglichst auszuweichen.
Reisepass beantragen, Personalausweis verlängern und neuen Wohnsitz anmelden – das klassische Leistungsspektrum des Bürgeramts wird für voraussichtlich etwa fünf Monate an einem Ausweichort angeboten, den Dezernent Schmitt für „alles andere als eine Notlösung“ hält: Die Jägerkaserne, die neuerdings der Stadt gehört, sei gut mit Bussen der Linien 1 (Ruwer–Euren) und 2 (Heiligkreuz–Zewen) zu erreichen. „Zudem stehen 60 Parkplätze zur Verfügung, die im Gegensatz zu denen am Rathaus kostenlos sind.“
Der Beginn der Bauarbeiten sei bewusst ins Frühjahr gelegt worden. Briel: „Im Herbst ist das Bürgeramt besonders gefragt, weil im Oktober das Wintersemester beginnt und sich die neuen Studenten in Trier anmelden. Zu dieser Zeit herrscht traditionell Hochbetrieb, obwohl wir unseren Melde-Service dann auch an der Uni und der Hochschule anbieten.“
Übers Jahr verteilt werden im Durchschnitt täglich rund 420 Kunden bedient – nicht mitgezählt diejenigen, die nur kurz vorbeischauen, um sich mit Gelben Säcken, Biotüten oder Bio-Startersets einzudecken. Die bekommen ab Frühjahr Nachschub nicht nur in der Ex-Jägerkaserne, sondern auch im Fundbüro im Verwaltungsgebäude Hindenburgstraße 3.
Mit dem Umbau will die Stadt mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen gilt es, den maroden Boden zu erneuern und die Räumlichkeiten auf Vordermann zu bringen. Dieser Eingriff wird dann gleich dazu genutzt, das Amt umfassend zu modernisieren – mit dem erhofften Effekt, dass die mitunter bis ins Rathaus-Foyer reichenden langen Warteschlangen der Vergangenheit angehören. So entstehen ein per Glaswand von den Schaltern getrennter Wartebereich mit 30 Sitzplätzen und ein Infoschalter. Die Plakatwand wird durch einen großen Bildschirm ersetzt. Für effektivere Abläufe soll ein Aufrufsystem sorgen, das, so Briel, „eine geordnete Reihenfolge der Wartenden gewährleistet. Wer als Nächster an der Reihe ist, wird auf einem Monitor in der Wartezone angezeigt“. Künftig soll es auch möglich sein, via Internet oder telefonisch Wunschtermine (an einem noch nicht festgelegten Wochentag bis 19 Uhr möglich) zu vereinbaren. Zum Serviceangebot soll nach der Wiedereröffnung am Augustinerhof auch ein Selbstbedienungsterminal gehören, an dem Fingerabdrücke erfasst oder Unterschriften geleistet werden können.
Als das Trierer Bürgeramt 1995 eröffnet wurde, galt es in der deutschen Ratshauslandschaft als vorbildlich in Sachen Kundenorientierung. Die jetzt anstehende, mit einer Plakatkampagne begleitete Modernisierung „soll uns wieder dorthin bringen“, wünscht sich Thomas Schmitt.
Kostenpunkt: rund 260 000 Euro für den Umbau plus 50 000 Euro für die Ausstattung.
Informationen zum Bürgeramt online unter www.trier.de