Politik Christdemokraten aus der Region Trier begrüßen Merkel-Verzicht
In der CDU hat die Suche nach einem Nachfolger für die scheidende Parteichefin begonnen. Der Eifeler Landtagsabgeordnete Michael Billen will die Basis entscheiden lassen.
Führende Christdemokraten aus der Region Trier haben am Montag den angekündigten Verzicht von CDU-Chefin Angela Merkel auf eine neuerliche Kandidatur begrüßt. Der Schritt zeuge von einer starken Frau mit Verantwortungsbewusstsein, sagte etwa die CDU-Kandidatin fürs Europaparlament, Simone Thiel (Saarburg).
Nach den erdrutschartigen Verlusten ihrer Partei bei der hessischen Landtagswahl hatte Angela Merkel am Montag angekündigt, im Dezember nicht erneut für den Vorsitz zu kandidieren. Die Entscheidung habe sie schon vor der Sommerpause getroffen, die Verkündung aber um eine Woche vorgezogen, sagte Merkel. Ursprünglich habe sie diesen Schritt erst bei der am Sonntag beginnenden, zweitägigen CDU-Vorstandsklausur öffentlich machen wollen. Die 64-jährige Bundekanzlerin kündigte zugleich an, bei der nächsten Wahl nicht wieder für den Bundestag kandidieren zu wollen. Angela Merkel ist seit November 2005 Kanzlerin; seit April 2000 ist sie Vorsitzende der CDU.
Um den Parteivorsitz bahnt sich derweil eine Kampfkandidatur an. Mehrere prominente Christdemokraten kündigten an, sich um die Merkel-Nachfolge bewerben zu wollen, darunter CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer (56) und Gesundheitsminister Jens Spahn (38). „AKK“, wie die ehemalige saarländische Ministerpräsidentin genannt wird, gilt als Merkel-Intima. Der Konservative Spahn dagegen hat sich zuletzt als Merkel-Kritiker einen Namen gemacht. Zu dieser Riege zählt auch der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz (62), dem ebenfalls Ambitionen nachgesagt werden – wie auch dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (57).
Von den befragten Christdemokraten aus der Region Trier wollte sich eine Mehrheit noch nicht auf einen Kandidaten festlegen. Jeder der diskutierten Namen sei geeignet, dieses Amt erfolgreich auszufüllen, meinte etwa der Eifeler CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder. Der Landtagsparlamentarier Michael Billen ist für eine Mitgliederbefragung. Jetzt solle ruhig mal die Basis entscheiden.