Musikfestival in Pickließem Das fünfte PickStock Open-Air-Festival in Pickließem und ein runder Geburtstag

Pickließem · Das fünfte Open-Air-Festival in Pickließem steigt am 27. Juli. Was es mit dem legendären Woodstock zu tun hat, lesen Sie hier.

 Pickstock in Pickließem

Pickstock in Pickließem

Foto: tv/Robert Klein

(utz) Was hat PickStock mit Woodstock zu tun? Ne ganze Menge, findet Robert Klein. Der Mann aus Pickließem weiß, was es heißt, ein großes Festival zu organisieren. Wobei groß relativ ist. Denn das PickStock in seinem Heimatort ist im Gegensatz zu dem legendären Musikereignis vom 15. bis 17. 1969 nahe Bethel im US-Bundesstaat New York mit geschätzt 500.000 Besuchern schon ein wenig kleiner.

Aber: Es macht sich. Rund 400 Leute waren im vergangenen Jahr bei der vierten Auflage in der Eifel dabei, die wie alle anderen von Robert Kleins Verein, der Theatergruppe Pickließem, organisiert wird. Wobei es natürlich damit nicht getan ist.  Die Gemeinde Pickließem, die Feuerwehr und viele Helfer helfen auch in diesem Jahr kräftig mit, um das Ereignis am Samstag, 27. Juli, zu stemmen. Ohne sie geht es nicht, weiß Klein, aber auch nicht ohne das Verständnis der Anwohner. Denn auf der Festivalwiese in der Nähe des Gemeindehauses, auf der locker Platz für einige Hundert Besucher ist,  wird es auch in diesem Jahr wieder voll – und laut.

Denn gleich sechs Musikgruppen haben sich angesagt. Neben alten Bekannten – der Feuerwehrkapelle Pickließem, die wieder zur Eröffnung spielt, sowie Jimmy Reloaded aus Trier und Prima Klima, die traditionell den Abschluss machen – stehen  zwei Neuzugänge auf der Bühne.

Mit Crime Scene kommt eine Band aus Köln, die auf der Sommer-Tournee ist. „Die spielen eigene Lieder und sind ein bisschen härter“, sagt Klein.

Ebenfalls zum ersten Mal dabei: Tintagel Heads aus Korlingen, eine Cover-Band aus dem Trierer Raum. Keine Neulinge sind „De Schouuten“. Aber sie kommen mit einem ganz anderen Programm als üblich. Von ihnen bekommt man in diesem Jahr keine Kölner Karnevalslieder zu hören, sondern Rock-Songs. „Mit den Schouuten, die damals noch anders hießen, fing übrigens die Geschichte von PickStock an, das war unsere erste Band überhaupt“, erinnert sich Klein an die Anfänge des Eifeler Festivals. Das solle, wie manche Pickließemer scherzhaft sagen, mal so berühmt werden wie das Metal-Open-Air im schleswig-holsteinischen Wacken, das   immerhin  jedes Jahr so um die 70 000 Besucher hat.

Nun ja. In der Eifel muss man – angesichts der im Gegensatz zu den großen Festivals begrenzten Kapazität an Mensch, Material und Kapital – eben ein bisschen kleinere Brötchen backen. Davon kann Klein ein Liedchen singen: „Eigentlich waren nur fünf Bands geplant. Aber dann kam die Zusage der sechsten Band, und da mussten wir spontan ein bisschen umräumen und kürzen. Aber damit ist auch die Obergrenze erreicht, mehr Bands sind auch logistisch nicht drin.“

Aber mehr Getränke. Denn im vergangenen Jahr gab es wegen des heißen Wetters eine so starke Nachfrage nach kalten Getränken, dass die Helfer ins Rotieren kamen. „Daher haben wir dieses Jahr aufgerüstet und haben mehr Personal und mehr Verkaufstheken geplant, damit niemand Durst haben muss“, berichtet Klein.

Und müde muss auch keiner nach Hause. Denn beim Gemeindehaus kann gecampt werden. Wer ein Zelt oder Wohnmobil mitbringen möchte, ist also eingeladen –  obwohl das Festival nur einen Tag dauert. Das, so Klein, könnte sich auch irgendwann mal ändern. Allerdings  müsse man sich dann logistisch verstärken. Schließlich wolle man die Helfer nicht überfordern.

Wie das wohl in Woodstock war? Sicher nicht so gut organisiert und chaotischer. Aber Parallelen gibt es doch: Woodstock feiert in diesem Jahr das 50. Jubiläum, Pickließem das fünfte.

 Wallung beim Gemeindehaus: Im vergangenen Jahr waren etwa 400 Besucher bei PickStock.

Wallung beim Gemeindehaus: Im vergangenen Jahr waren etwa 400 Besucher bei PickStock.

Foto: tv/Robert Klein

Und Robert Klein wurde vor 50 Jahren am 18. August geboren – an dem Tag, als das Woodstock-Festival gerade zu Ende war und die völlig übermüdeten Flower-Power-Kinder aus ihren Zelten krochen. Wenn das mal kein gutes Omen ist!

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