Jahresrückblick Das Jahr 2017 in der Stadt Trier in Bildern
Vorzeitiger Nachfolger: Seit 18. April ist Thomas Schmitt (44) im Trierer Stadtvorstand für Kultur, Tourismus, Recht, Sicherheit und Ordnung zuständig. Der CDU-Politiker folgt auf Thomas Egger (SPD), der im November 2016 abgewählt wurde – 15 Monate vor Ablauf seiner Amtszeit.
Trier braucht Bauland. Und das soll auf dem Gelände des Brubacher Hofs entstehen, der zum Stadtteil Mariahof gehört. So hat es der Stadtrat am 8. März mit 33:23 Stimmen entschieden. Sehr zur Freude von Bewohnern der anderen Moselseite. Das Alternativareal Langenberg (Euren/Zewen) ist nun erst einmal außen vor. Und sehr zum Frust der Initiative „Rettet den Brubacher Hof“ (Foto), die dennoch weiter hofft. Die Auswertung der zweiten Offenlegung des Flächennutzungsplan-Entwurfs 2030 läuft noch.
„Trier regieren? Für mich kein Problem!“, sprach Prinzessin Tanja I. an Weiberfastnacht und übernahm Stadtschlüssel und Macht von OB Wolfram Leibe (links). Krönender Höhepunkt des Straßenkarnevals 2017: ein toller Rosenmontagszug.
Baustellen auf der B 51 („Bitburger“) haben neben einem hohen Nervfaktor für Verkehrsteilnehmer oft auch große Hartnäckigkeit. Die marode Hangbrücke nahe der „Hägin“-Kurve bescherte gleich mehrmonatige Zusatzarbeiten.
Früher waren Radarkontrollen entweder stationär (Starenkasten) oder mobil (aus dem Auto, vom Stativ oder per Laserpistole). Nun nutzt die Polizei auch halbmobile Anlagen, die wie ein Anhänger am Einsatzort abgestellt werden können.
Der langsame Verfall der mittelalterlichen Klosteranlage St. Matthias (Trier-Süd) ist gestoppt: 1,2 Millionen Euro haben Trockenlegung und statische Sicherung gekostet. In diesem Jahr ist es unter anderem mit der Restaurierung des West- und Südflügels weitergegangen – sehr zur Freude auch von Helmut Schröer (links, hier im Gespräch mit Abt Ignatius Maaß). Triers Alt-OB, am 23. November 75 Jahre alt geworden, leitet das Kuratorium St.-Matthias-Stiftung und ist als Spendensammler sehr erfolgreich.
Unter „Baggern auf der Partymeile“ stellt man sich ja eher etwas anderes vor, aber in diesem Fall war es nicht sprichwörtlich gemeint. Auch zur Moselfest-Zeit im Juli war das Zurlaubener Ufer Großbaustelle zwecks Damm-Erneuerung. Gefeiert wurde die viertägige Traditionsfete dennoch – zwischen Bauzäunen und ausnahmsweise ohne Feuerwerk, das als größte Zugnummer gilt. Erfreulich: Der einmalige Ausnahmezustand tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Vorsicht Kamera! Die Mitglieder des Trierer Stadtrates überlegen sich inzwischen ganz genau, was sie in Ratssitzungen sagen. Seit Februar gehen sie in Ausübung ihres kommunalpolitschen Ehrenamtes live auf Sendung. Der Bürgerrundfunk OK 54 überträgt die öffentlichen Sitzungen. Das Livesignal aus dem Rathaus ist bei OK54 im Kabelfernsehen sowie im Livestream auf www.ok54.de zu sehen. Die Aufzeichnung der Sitzung kann danach in der OK54-Mediathek abgerufen werden.
1400 Männer und Frauen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung treten bei den Special Olympics Rheinland-Pfalz in Trier in 14 Sportarten an. Die Spiele werden zu einem Fest der Gemeinschaft, denn viele Bürger mischen sich beim Rahmenprogramm unter die Teilnehmer. Ein Höhepunkt: der Abend vor dem Trierer Dom, wo Stargast Guildo Horn (Bildmitte) die Menge mitreißt.
Andreas Steier (Bild) gewinnt bei der Bundestagswahl das Direktmandat im Wahlkreis Trier. Der 45-jährige Christdemokrat aus Pellingen setzt sich unter anderem gegen Katarina Barley (SPD) durch und tritt die Nachfolge von Bernhard Kaster (CDU) an.
Seit 110 Jahren steht die Kirche St. Paulus in Trier, doch nun hat sie mangels Nachfrage in ihrer Funktion als Gotteshaus ausgedient. Die Pfarrei Liebfrauen sucht für das profanierte Gebäude eine würdige Anschlussnutzung.
Seit Jahren beschwerten sich Pfalzeler Bürger über Gestank im Stadtteil. Die Behörde ließ den Betrieb der Eu-Rec nur unter Auflagen zu. 2018 will die Recyclingfirma abwandern - die Erleichterung bei Kritikern ist groß.
Nach jahrelangen Bauarbeiten, Sperrungen und Umleitungen ist in der Loebstraße in Trier-Nord endlich wieder freie Fahrt. Der Radweg entlang der Fahrbahn allerdings bleibt umstritten - die Stadt will nachbessern.
Drehbuchautor Jürgen Becker und Regisseur Michael Schu lassen es mit ihrem Filmteam zum zweiten Mal krachen. Die Actionkomödie „City Royale“ spielt im Trierer Gangstermilieu - natürlich wieder in Mundart. Mittendrin: ein turbulenter Boxkampf zwischen „Klapper de Zänn“ (Bildmitte) gegen Paul „Die Made“ Boa, bei dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Erst läuft der Streifen in der Arena Trier, dann im Broadway-Kino und im Cinemaxx. Inzwischen ist der Film auch auf DVD und Blu-ray zu haben.
Gleich zweimal innerhalb weniger Wochen halten Funde von Fliegerbomben Bürger und Rettungskräfte in Atem. Beide Male müssen 800 Anlieger der Heinestraße vorsichtshalber ihre Häuser und Wohnungen im Umkreis von 300 Metern um die Fundstellen verlassen. Beide Male gelingt Kurt Mazzucco (Bild) und seinem Team vom Kampfmittelräumdienst die Entschärfung der Weltkriegsmunition - Entwarnung! Der nächste Fund scheint nur eine Frage der Zeit.
Zum zweiten Mal steigt in den Trierer Kaiserthermen ein Römerfest - und Tausende von Besuchern folgen dem Klang der klirrenden Schwerter. 300 Akteure sorgen für eine authentische Szenerie und verblüffen unter anderem mit spektakulären Gladiatorenkämpfen. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe als Veranstalter will das Römerfest in Serie gehen lassen. Die Geschichte soll so lebendig und der Tourismus angekurbelt werden.
Als der Trierer Stadtrat eine Tankstelle in der Innenstadt verschwinden lassen will, stimmen rund 14 000 Wähler dagegen und hebeln das wichtigste politische Gremium der Stadt aus. Der Fall wird zum Beispiel für die politische Macht einer Minderheit.
Die Volksrepublik China teilte im Herbst 2016 mit, dass sie Trier zum Marx-Jubiläumsjahr 2018 eine 6,30 Meter hohe Karl-Marx-Statue schenken wolle, die der bekannte Künstler Wu Weishan anfertigt. Genüsslich berichteten Medien über die politischen Verwerfungen, die die chinesische Offerte in Trier auslöste. Zu groß, zu sozialistisch, zu verherrlichend und zudem völlig fehl am Platz fanden viele das geplante Kunstwerk. Andere fürchteten diplomatische Verstimmungen auf höchster Ebene, sollte man das Geschenk ablehnen. Im März 2017 entschied der Stadtrat dann mit großer Mehrheit, dass die Statue kommt. Seit April ist klar, wo sie stehen wird (auf dem Simeonstiftplatz) und dass sie zum Kompromiss einen dicken Kopf kürzer wird: Statt 6,30 Meter wird Marx nur noch majestätische 5,50 Meter hoch. (demos)