Besuch an der Porta Das Königspaar bringt ein Oranje-Gefühl nach Trier (Video)

Trier · Hunderte Fans drängen sich, um Willem-Alexander und Máxima einmal sehen, vielleicht sogar berühren zu können. Ein Besuch an der Porta zeigt, warum sie so verrückt nach den beiden sind.

 Die Gesten, die Gaderobe, das Grüßen der Fans: Alles sitzt, als das sich niederländische Königspaar Máxima und Willem-Alexander (Mitte) mit Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor der Porta Nigra zeigt.

Die Gesten, die Gaderobe, das Grüßen der Fans: Alles sitzt, als das sich niederländische Königspaar Máxima und Willem-Alexander (Mitte) mit Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor der Porta Nigra zeigt.

Foto: Friedemann Vetter

Eigentlich könnte man meinen: Das sind ja nur zwei reiche Niederländer, die sich chic angezogen haben und halt unter der Porta durchlaufen. Wer aber den 500 Holländern und Menschen aus der Region mit ihren Fähnchen, Bannern und orangen Hüten zusieht, wie sie tuschelnd warten und schließlich jubeln, der merkt: Das niederländische Königspaar, Willem-Alexander und Máxima, ist offenbar viel mehr als nur das.

Gerade haben die beiden die weiße Linie aus Klebeband verlassen, die seit frühmorgens auf den Steinplatten des Porta-Nigra-Vorplatzes angebracht ist. Mit Kürzeln ist darauf markiert, wer nach dem Gang durch die Porta wo stehen bleiben muss. Die Begleiter des Königspaars – Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Wolfram Leibe mit Partnern – bleiben höflich zurück und überlassen den Gästen die Begegnung mit der jubelnden Menge. Máxima trägt heute Rottöne, ihr Mann klassisch Blau, die Krawatte selbstverständlich passend zu ihrem Kleid.

Während die Fans in der ersten Reihe die Gelegenheit nutzen, der Königin oder dem König die Hand zu schütteln, macht Christoph Bredemeyer das Beste aus seinem Platz in der zweiten Reihe. Er kehrt Willem-Alexander den Rücken zu, hält seinen zweijährigen Sohn fest im rechten Arm und drückt mit dem linken Daumen auf den Auslöser auf seinem Smartphone. Ein Selfie mit einem König – wer kann das schon vorweisen? Seinen Sohn lässt der royale Auftritt kalt. Denn was ist schon so ein König im Anzug gegen das hellblaue Blinken der Polizeiautos im Hintergrund?

Einige Polizisten überwachen das Geschehen auf dem Platz – das Polizeiaufgebot ist aber deutlich geringer als etwa während des Marx-Jubiläums. Laut Polizeisprecher verläuft die Veranstaltung ruhig und wie geplant. Hinterher sagt er: „Es war ein großer Einsatz, der reibungslos funktioniert hat.“

Ein Dutzend schwarz-rot gekleideter Dasburger (Eifelkreis Bitburg-Prüm) zeigen dem hohen Besuch ihre Treue mit einem Banner („Willem Alexander, Herr von Dasburg“) und mit einer selbst gebastelten Burg.

Gundi Ruloff ist ihre Liebe zu den Niederlanden leicht anzusehen. An ihrer orangen Mütze baumeln künstliche Zöpfe in den Nationalfarben, in den Händen hält sie einen rot-weißen Niederlande-Schal. Und den Auftritt des Königspaars verfolgt sie durch eine große Brille mit orangen Gläsern. Sie sagt: „Die Holländer sind unglaublich nette und lockere Leute, ich fahre seit 20 Jahren dorthin in den Urlaub. Zu Holland gehört einfach das Königspaar – jetzt habe ich endlich mal die Gelegenheit, die beiden selbst zu sehen.“

Schon während des Wartens auf die Herrscher hat sie Freundschaft mit Mayo und Anita Ferrée geschlossen. Die beiden niederländischen Damen machen Urlaub in der Region und haben nur durch Zufall erfahren, dass sie heute ihr Staatsoberhaupt aus nächster Nähe sehen können.  Mayo Ferrée sagt: „Wir haben die beiden schon gesehen, aber so eine Chance darf man sich nicht entgehen lassen.“

 Beim Kurzbesuch im Trierer Dom trifft das Königspaar Bischof Stephan Ackermann (ganz rechts mit Pileolus in Violett)

Beim Kurzbesuch im Trierer Dom trifft das Königspaar Bischof Stephan Ackermann (ganz rechts mit Pileolus in Violett)

Foto: Christiane Wolff

Wer sich unter Triers Gastronomen umhört, erfährt, dass der royale Besuch offenbar mehr Gäste als gewöhnlich in die Stadt lockt. Konstantin Erschens aus der Touristinfo sagt: „Einige Touristen haben sogar ihren Urlaub um ein paar Tage verlängert, um das Königspaar einmal selbst sehen zu können.“

 Ein Bild, wie gemacht für die Kameras: Das niederländische Königspaar Willem-Alexander und Máxima begrüßt ein junges Mädchen, im Hintergrund warten die Gäste gespannt auf ihre Begegnung mit den Herrschern.

Ein Bild, wie gemacht für die Kameras: Das niederländische Königspaar Willem-Alexander und Máxima begrüßt ein junges Mädchen, im Hintergrund warten die Gäste gespannt auf ihre Begegnung mit den Herrschern.

Foto: Friedemann Vetter

Inzwischen, nach acht Minuten, sind Willem-Alexander und Máxima durch die Bögen der Porta in ihrem Auto verschwunden, um im Schnelldurchlauf Dom und Landesausstellung zu besichtigen. Dann geht’s weiter ins Saarland, wo die nächste Gruppe Fans wartet.

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