Stadtrat Streit um Schulweg in der Stadt Trier geht weiter

Trier · Ob ein Weg zur Schule gefährlich ist oder nicht, bestimmt die Stadt Trier. Damit will sich ein Vater aus Ruwer/Eitelsbach nicht abfinden und meldet sich in der Ratssitzung zu Wort.

 ARCHIV - Schülerinnen erhalten am 21.04.2017 am Rande einer Demonstration für Verkehrssicherheit in Frankfurt am Main (Hessen) Informationen von ihrem Lehrer.

ARCHIV - Schülerinnen erhalten am 21.04.2017 am Rande einer Demonstration für Verkehrssicherheit in Frankfurt am Main (Hessen) Informationen von ihrem Lehrer.

Foto: dpa/Arne Dedert

Kiefers Tochter hatte die Schülerfahrkarte der Stadt bekommen, um vom Elternhaus in der Eitelsbacher Straße zur Grundschule Ruwer mit dem Bus fahren zu können. Denn ihr Schulweg über die Straße Auf Schwarzfeld, der etwa 1,5 Kilometer lang ist, galt als besonders gefährlich. Elf Jahre lang, sagt Kiefer vor dem Stadtrat.

Doch dann habe ein junger Sachbearbeiter im Schulamt die Regie über die Schulwege übernommen und sei zu dem Schluss gekommen, dass der Weg eben doch nicht gefährlich sei. Kurz vor den Sommerferien strich die Stadt den betroffenen zehn Familien aus Ruwer die Schultickets (der TV berichtete).

Stefan Kiefer hat der Verwaltung seine Frage vor der Ratssitzung angekündigt. So ist Bau- und Schuldezernent Andreas Ludwig (CDU) auf die Thematik vorbereitet und kann antworten. „Ich kann Ihre Frage und auch Ihre Verärgerung und Irritation gut verstehen“, sagt der Dezernent. „In der Tat hat in diesem Fall ein neuer Sachbearbeiter eine von seinem Vorgänger getroffene Entscheidung überprüft und dann korrigiert.“ Der gefährliche Schulweg sei ein unbestimmter Rechtsbegriff. Kiefer greift an: „Der Sachbearbeiter hat die Situation nicht aus der Sicht eines sieben Jahre alten Kindes gesehen, das morgens bei Dunkelheit über einen Gehweg zur Schule laufen soll, der oft zugeparkt ist und nicht den Normen entspricht.“

Familie Kiefer legte zusammen mit einer weiteren Familie Widerspruch ein, der Fall liegt noch beim Stadtrechtsausschuss. Dieser kann die Entscheidung der Stadt widerrufen. „Wir rechnen mit dieser Entscheidung im Frühjahr 2018“, sagt Ludwig. Stefan Kiefer bedankt sich, betont aber sofort: „Zufrieden bin ich damit nicht.“

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