Sport und Freizeit Der Zeitplan fürs Freibad Trier-Nord steht

Trier-Nord · Der Grundsatzbeschluss des Stadtrats für die Sanierung des Nordbads existiert seit Juni 2018. Nun sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Der 30. September ist dafür ein wichtiger Termin.

 Idylle seit 1956: Das Freibad Trier-Nord aus der Vogelperspektive. Wie es sich nach der Sanierung präsentieren wird, ist noch nicht ganz klar. Für Schwimmer und Familien soll es aber noch attraktiver werden.

Idylle seit 1956: Das Freibad Trier-Nord aus der Vogelperspektive. Wie es sich nach der Sanierung präsentieren wird, ist noch nicht ganz klar. Für Schwimmer und Familien soll es aber noch attraktiver werden.

Foto: Portaflug Föhren

Es tut sich etwas im Freibad Trier-Nord. Die Sanierung der seit ihrer Eröffnung im Jahr 1956 wenig veränderten Anlage könnte im Herbst 2020 tatsächlich starten. „Wir wollen das Bad dann in einem Schritt komplett erneuern“, bestätigt Helga Schneider-Gräfer, Leiterin des Amts für Schulen und Sport, am Freitag bei einem Treffen mit dem Trierischen Volksfreund. „Hier ist alles sanierungsbedürftig“, macht sie klar. „Wir sind uns der Bedeutung der Anlage für die Menschen in Trier sehr bewusst. Sie soll als Sport- und Familienbad erhalten bleiben.“

Eine umfassende Studie aus dem August 2016 skizziert, wie sich das Bad in Zukunft präsentieren könnte. Sie war Basis für die Grundsatzentscheidung des Stadtrats (siehe Info). Ob die dort angeregte Verlagerung von Sprungturm, Rutsche und Nichtschwimmerbecken aber genau so umgesetzt wird, ist noch nicht klar. „Das Engagement der Stadt ist mit 1,5 Millionen Euro gedeckelt“, erläutert Schneider-Gräfer. Diese Summe sei aus einem Sonderförderprogramm von Bund und Land in Aussicht gestellt worden. „Abgabefrist für den Förderantrag ist der 30. September. Dann muss auch die Planung stehen.“ Wie die aussehen wird, hängt auch vom Engagement der Stadtwerke Trier ab. „Wir sind uns einig, dass die Stadtwerke an der Sanierung beteiligt sind. In welchem Umfang, damit wird sich der Stadtrat nach der Sommerpause befassen.“

Der Zeitplan steht: Nach der aktuellen Saison dürfen die Archäologen des Landesmuseums auf das Gelände, um nach den Resten der Klosterkirche St. Marien zu graben, die einst zum Komplex des heutigen Exhauses gehörte. Nach der Saison 2020 sollen dann Instandsetzung und Umbau folgen.

Dass die lange ersehnte Sanierung vielleicht tatsächlich bald kommen könnte, hat sich angesichts der Vermessungsarbeiten von SWT-Ingenieuren auf dem Gelände auch bei den Stammgästen des Freibads herumgesprochen. Berthold Stemper (63) ist einer von ihnen. Seit 15 Jahren kommt er nahezu täglich ins Nordbad. 3500 bis 4000 Meter in einer der drei abgetrennten Sportbahnen stehen dann auf dem Programm. „Ich hoffe, dass bei einer Sanierung der Charakter der Sportbahnen erhalten bleibt“, sagt der pensionierte Polizist und Inhaber einer Jahreskarte, die auch ein grenzenloses Benutzen des Stadtbads ermöglicht.

Das kommt für die Familie Rommelfangen nicht infrage. „Es ist einfach zu teuer“, argumentiert Isabell Rommelfangen, Mutter von sechs Kindern. „Für das Nordbad haben wir aber seit etlichen Jahren eine Familienkarte. Wir kommen im Sommer jeden Tag, wenn das Wetter es erlaubt. Mit dem vollgepackten Bollerwagen geht es dann durch den Stadtteil zum Bad am Moselufer. Bis der Stammplatz in der Nähe von Rutsche und Planschbecken eingerichtet ist, dauert es einige Zeit. „Um 9.10 Uhr wird immer gefrühstückt“, sagt Tochter Lisa (14), die gerade das Rettungsschwimmerabzeichen meistert. Sohn Michael (19) ist stolz das goldene Schwimmabzeichen. Das Südbad hat auf ihn keine Anziehungskraft. „Wir sind schon immer hierher gegangen und haben Spaß.“ Überschaubar soll es bleiben, wünscht sich Isabell Rommelfangen von der Sanierung. „Mehr Sonnenschirme auf dem Gelände wären auch nicht schlecht.“

 Sanierungsbedarf im Freibad Trier-Nord: Schwimmmeister Thomas Schmitt erläutert Helga Schneider-Gräfer, Leiterin des Amts für Schulen und Sport, dass auch die Rutsche deutlich in die Jahre gekommen ist.

Sanierungsbedarf im Freibad Trier-Nord: Schwimmmeister Thomas Schmitt erläutert Helga Schneider-Gräfer, Leiterin des Amts für Schulen und Sport, dass auch die Rutsche deutlich in die Jahre gekommen ist.

Foto: Rainer Neubert

Schwimmmeister Thomas Schmitt trägt in der fünften Saison die Verantwortung für den reibungslosen Betrieb. Er nimmt solche Wünsche ernst. „Die Leute hier sind super gut drauf. Ich hoffe sehr, dass der Charakter unseres Bades erhalten bleibt.“ Dabei denkt Schmitt ebenso an die Sportschwimmer wie die Familien. „Die Kinder müssen sich wohlfühlen.“ Mit Blick auf die Besucherzahlen hofft er auf weiterhin schönes Sommerwetter. „Dann kann meine persönliche Rekordmarke von 69 000 aus dem vergangenen Jahr noch übertroffen werden.“

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