Freizeit Eisige Bilanz für die Trierer Schlittschuhbahn

Trier · Der Trierer Gastronom Eric Naunheim ist mit der Saison seiner Schlittschuhbahn nicht zufrieden und zweifelt außerdem an dem Plan, Trier eine neue Eishalle zu bescheren. Dessen Initiatoren melden unterdessen neue Erfolge.

 Bei Regen ist nichts los auf der Eislaufbahn. Dann haben wetterresistente Schlittschuhfans um so mehr Platz. Doch der Betreiber der Bahn macht sich Sorgen.

Bei Regen ist nichts los auf der Eislaufbahn. Dann haben wetterresistente Schlittschuhfans um so mehr Platz. Doch der Betreiber der Bahn macht sich Sorgen.

Foto: Roland Morgen

Der Kornmarkt an einem Nachmittag im Januar: Auf der Eisfläche drehen einige junge Läufer ihre Runden. Eltern verfolgen das Geschehen am Rand. Hohe Geschwindigkeiten oder ausgefallene Eislauffiguren lässt die Fläche nicht zu, aber dennoch ist sie vor allem bei kleinen Eislauffans sehr beliebt. Schließlich ist sie die einzige Chance für Schlittschuhläufer in Trier. Für natürliche Eisflächen sind die Winter zu mild, und die alte Eishalle ist seit zehn Jahren Vergangenheit.

Eric Naunheim (52) betreibt die kleine Eisbahn am Kornmarkt seit 2010 direkt vor den Türen seiner Restaurants Donna Mia und Louisiana. 2018 hat er sich einem Vergabewettbewerb der Stadt Trier gestellt und diesen gewonnen, damit hat er die Konzession für weitere sieben Jahre sicher. Doch die aktuelle Saison macht ihm Kummer.

„Die Bilanz ist durchwachsen“, sagt Naunheim. „Auf der Basis von Schulnoten gebe ich ihr allenfalls eine Drei oder Vier.“ Vom Start am 24. November bis zu den Weihnachtstagen hat es oft geregnet, das habe die Begeisterung der Eisfans sehr stark gebremst. Die Wetteraussichten bis zum letzten Eislauftag am Sonntag, 3. Februar, sind nicht viel besser. „Am Wetter kann ich nichts ändern“, sagt Naunheim. Dennoch werde er weitermachen. „Die Eisbahn ist ein Projekt mit Herzblut.“

Als Initiative mit Herzblut sehen auch die Akteure des Fördervereins Eishalle Trier ihre Aktivitäten. Dieser Verein arbeitet seit vier Jahren an dem Ziel, am Standort der alten Eishalle im Industriegebiet Euren ein neues Paradies für Schlittschuhfans und Eisläufer zu errichten.

„Diesem Ziel sind wir wieder einen Schritt näher gekommen“, sagt der Trierer Vermögensberater Jürgen Fring, der im Vorstand des Fördervereins aktiv ist. Die Eishallen-Enthusiasten haben sich mit dem Stadtplanungsamt über die notwendigen Parkplätze geeinigt. „Voraussichtlich mehr als 40 zusätzliche Parkplätze werden von unserem Architekten Michael Roller in die vorhandenen Baupläne integriert und direkt dem Stadtplanungsamt Trier übermittelt. Von dort werden dann die überarbeiteten Pläne direkt dem Baudezernenten Andreas Ludwig vorgelegt.“ Anschließend entscheidet der Stadtrat.

Trotz dieser planerischen Fortschritte des Vereins ist die zentrale Frage noch offen. Woher sollen die zum Bau der Halle benötigten acht bis zehn Millionen Euro kommen? Nicht von der Stadt, dem Land und dem Bund, das steht fest. Außerdem ist es alles andere als einfach, eine Eishalle in die Rentabilität zu führen. Das zeigt ein Blick in die Bilanz der Eishalle Bitburg sehr deutlich, deren Minus im Jahr 2018 voraussichtlich bei 130 000 Euro liegen wird.

Der Förderverein setzt in Trier auf eine attraktive Gastronomie und vor allem eine zwölf Monate umfassende Öffnungszeit (der TV berichtete). „Ich halte diese Pläne nicht für realistisch“, sagt Naunheim. „Aber trotzdem wünsche ich den Jungs nur das Beste.“

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