Vandalismus Wenn Brauchtum zum Ärgernis wird

Manderscheid/Hontheim · Derbe Streiche haben in der Nacht zum 1. Mai Tradition. Mancherorts wurden aber auch in diesem Jahr die Grenzen zum Vandalismus überschritten - zwei Beispiele aus Manderscheid und Hontheim.

Gefährliche Hexennacht-Streiche in Manderscheid und Hontheim
Foto: TV/Hermann Grünler

Für Hermann Grünler war der 1. Mai kein lustiger Tag. Der 83-Jährige lebt im Hontheimer Ortsteil Krinkhof - einem kleinen, beschaulichen Ort. Was allerdings in der Nacht zum Mai-Feiertag, der so genannten Hexennacht, auf Hermann Grünlers Grundstück geschah, machte ihn mehr als zornig. Menschen, die die Tradition, anderen in der Hexennacht Streiche zu spielen, missverstanden haben, bereiteten ihm eine böse Überraschung. Den Inhalt von sieben Mülltonnen aus der ganzen Nachbarschaft haben Unbekannte auf der Auffahrt zu seinem Grundstück verteilt. „Das hat mit dem üblichen Schabernack nichts mehr zu tun“, stellt Grünler verärgert fest. Auch wenn er die unansehnliche Blockade seines Grundstücks und seiner Garage mit Hilfe von Nachbarn beseitigen und die Zufahrt so wieder frei machen konnte, bleibt bei ihm doch ein übler Nachgeschmack, wenn er daran denkt, dass er möglicherweise schnell hätte weg gemusst, beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen. Solche Streiche sind daher aus seiner Sicht „grob fahrlässig, wenn nicht mehr“.

Nicht weniger erbost über den Vandalismus in der Hexennacht ist Jürgen Vogt. Er ist stellvertretender Direktor des Staar Hotels, das in wenigen Wochen in Manderscheid eröffnen soll. Jugendliche hätten an der Pflaster-Baustelle in der Nähe des Hotels Steine abgeräumt und vor den Eingang in der Dauner Straße gestapelt. „Soweit wäre das noch hinnehmbar, wenn die Jugendlichen nicht dutzende Steine beschädigt hätten“, sagt Vogt. Die Pflasterfirma müsse nun neue Steine besorgen und die zerstörten entsorgen. Die Kosten schätzt Vogt auf 500 Euro.

Gefährliche Hexennacht-Streiche in Manderscheid und Hontheim
Foto: TV/Jürgen Vogt
Gefährliche Hexennacht-Streiche in Manderscheid und Hontheim
Foto: TV/Jürgen Vogt

Andere Jugendliche haben ebenfalls in Manderscheid von einer Baustelle vor einem Altenheim eine große Kabeltrommel weg gerollt und auf die schmale Fahrbahn der Straße „An Luziakirch“ gelegt. „Auch das ist sicher kein Maibrauch, sondern einfach nur ein lebensgefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr“, sagt Vogt. Passanten haben am 1. Mai die Kabeltrommel zur Seite gerückt, um Schlimmeres zu verhindern.

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