Kommunalwahl Schneider will Stadtbürgermeister werden

Gerolstein · Gerolsteins SPD-Frontmann Uwe Schneider (49) kündigt als erster seine Kandidatur für die Wahl um das Spitzenamt in der Brunnenstadt an. Er will das Brunnenprojekt rasch wieder in Angriff nehmen und die Bürger stärker einbinden.

 Kommst als Erster aus der Deckung und postiert sich zum Foto an der Helenquelle und vor dem Munterleyfelsen: Uwe Schneider von der SPD will Stadtbürgermeister von Gerolstein werden.

Kommst als Erster aus der Deckung und postiert sich zum Foto an der Helenquelle und vor dem Munterleyfelsen: Uwe Schneider von der SPD will Stadtbürgermeister von Gerolstein werden.

Foto: TV/Mario Hübner

Die Stadt Gerolstein als unbestrittenes Zentrum der neuen, starken Verbandsgemeinde Gerolstein, die die größte VG im Kreis und die zweitgrößte VG im Land Rheinland-Pfalz ist. Da meint Uwe Schneider in doppelter Hinsicht selbstbewusst: „Gerolstein sollte künftig mit breiter Brust auftreten.“... „Und dafür stehe ich ja wohl.“ – fügt er mit einem Augenzwinkern und in Anspielung auf seine Statur hinzu. Und deshalb kündigt er an, bei der Kommunalwahl im Mai als Stadtbürgermeisterkandidat in der Brunnenstadt anzutreten – sofern ihn seine Partei denn auch aufstelle. Aber das ist Formsache.

Der 49-jährige, ledige Postbeamte, der seit acht Jahren Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und seit fünf Jahren auch der SPD-Stadtratsfraktion ist und auch im Kreisvorstand der SPD Vulkaneifel sitzt, ist der Erste, der sich aus der Deckung wagt. Dass er der Einzige bleiben wird, glaubt er nicht. Und dennoch sagt er selbstbewusst: „Ich will im ersten Wahlgang gewinnen.“

Sein Antrieb für die Kandidatur: „Politik ist schon jetzt mein halbes Leben, sie macht mir unheimlich viel Spaß. Und mir liegt die positive Entwicklung der Brunnenstadt am Herzen, die ich maßgeblich vorantreiben, ihr meinen Stempel aufdrücken möchte. Deshalb trete ich an.“

Als wichtigste Vorhaben, die er nach einem Wahlerfolg angehen möchte, nennt er zwei: Das ist erstens die Öffnung der Hauptstraße zur Brunnenstraße hin. „Damit die weit über 10 000 Autofahrer, die täglich dort lang fahren, auch sehen, dass es da oben noch was gibt – nämlich die Innenstadt“, sagt Schneider und spielt damit auf die noch immer nicht realisierten Projekte Kaiserhof und Dreestreppchen an. Und zweitens „werde ich natürlich sofort das Gespräch mit den Verantwortlichen des Gerolsteiner Brunnens aufnehmen, damit das Vorhaben Brunnenareal fortgeführt wird“, kündigt er an. Er favorisiert dort inzwischen eine rein touristische Nutzung, „da durch den Schutz der Quellen die Möglichkeiten für Handel und Gewerbe doch stark eingeschränkt sind“.

Grundsätzlich solle die Stadt künftig „nicht mehr so viele Projekte parallel angehen, sondern nacheinander und ganz klar mit Priorität versehen“. Sonst entstehe – nicht zu Unrecht – der Eindruck bei den Bürgern, dass man sich verzettele. Damit will er aber nicht sagen, dass in der jüngsten Vergangenheit alles falsch gemacht worden sei. „Überhaupt nicht, ich erinnere nur an den neuen Kyllpark am Rathaus, der toll geworden ist“, sagt SPD-Mann Schneider, der schließlich auch selbst in der Verantwortung stand.

Einen Kritikpunkt an der Arbeit des CDU-Amtsinhabers Friedhelm Bongartz bringt der 49-Jährige, der ansonsten doch sehr  auf Ausgleich aus ist, aber doch an: „Wir müssen die Politik viel besser kommunizieren, die Bürger mitnehmen und ihnen auch aufzeigen, was wir vorhaben. Und dafür reicht eine Bürgerversammlung im Jahr, wo dann auch nur gesagt wird, was schon bekannt ist, beileibe nicht aus.“

Das Gespräch suchen, zuhören, erklären, sich Zeit für den Einzelnen und seine Themen nehmen – das ist quasi die Grundeinstellung des Kommunalpolitikers Schneider. „Ich werde oft auf der Straße, im Café oder beim Einkaufen auf die Stadtpolitik angesprochen. Und das finde ich auch völlig in Ordnung, denn ich verstehe mich als Kümmerer. Wenn dann der Einkauf zwei Stunden dauert, wirft das zwar schon mal meine Pläne über den Haufen, aber dann ist das eben so“, sagt Schneider.

Dann müsse das Training im Fitnessstudio eben ausfallen, obwohl: „Ich habe mir fest vorgenommen, wieder regelmäßig zu trainieren, auch um ein paar Kilos runterzubekommen“, kündigt der 49-Jährige an. An die Form zu Anfang des Jahrtausends, als er acht Jahre lang hintereinander Marathon gelaufen ist (“Ich war immer einer der schwersten Läufer.“), denkt er dabei aber nicht. Der Wahlkampf werde schon Marathon genug. Startschuss dafür wird nicht vor seinem 50sten Geburtstag sein, meint er. Also ab Rosenmontag.

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