Freizeit Defizit schmilzt unter der Sonne - Gute Einnahmen bei den Freibädern in Trier-Land

Schweich/Leiwen/Mertesdorf/Kordel · Dank des Supersommers 2018 fällt die Bilanz der Freibäder positiv aus. Nichtsdestotrotz gibt es in allen Einrichtungen hohe Defizite.

 Bei oftmals mehr als 30 Grad war Abkühlung in den Freibädern des Trierer Landes der Renner.

Bei oftmals mehr als 30 Grad war Abkühlung in den Freibädern des Trierer Landes der Renner.

Foto: Friedemann Vetter

So weit ist es glücklicherweise in den vier Freibädern der Verbandsgemeinden Schweich, Ruwer und Trier-Land nicht. Der Supersommer 2018 hat sogar mehr Einnahmen gebracht als veranschlagt. Die in den Etats veranschlagten Defizite konnten durch die Eintrittsgelder erheblich reduziert werden. Auch Investitionen sind kurzfristig in den Freibädern in Schweich, Leiwen, Mertesdorf und Kordel geplant (siehe Info). Hier die Bilanz der Bäder im einzelnen:

Freibad Schweich: Das für 2018 veranschlagte Defizit von 355 000 Euro kann nach Auskunft von Bürgermeisterin Christiane Horsch um voraussichtlich 50 000 Euro gesenkt werden. In der Badesaison, die noch bis einschließlich morgen, Samstag, dauert, kamen bisher 76 359 Besucher.

Das sind rund 20 000 mehr als 2017, doch an das Rekordbadejahr 2003 reicht die Zahl trotzdem nicht heran. In dem heißen Sommer vor 15 Jahren hatten knapp 120 000 Menschen Abkühlung im Schweicher Schwimmbad gesucht.

Noch eine gute Nachricht: Die Nilgänse, die zu Beginn dieser Saison die Schweicher Badeanstalt  heimsuchten und sie mit ihren Hinterlassenschaften beschmutzten (der TV berichtete), ließen sich nach einigen Wochen nicht mehr blicken. „Sie waren plötzlich weg, und wir haben danach auch keine Klagen mehr von Badegästen gehört,” sagt Büroleiter Wolfgang Deutsch.

Freibad Leiwen: Dass die Bilanz der Einrichtung auf der Zummeter Höhe nicht so berauschend ausfällt wie im Partnerbad Schweich (beide sind in Trägerschaft der Verbandsgemeinde Schweich) liegt daran, dass das Bad nur zehn der sonst üblichen 17 Wochen geöffnet hatte. Das hatte personelle Gründe: Es musste ein neuer Schwimmmeister her. Ohne Bademeister darf ein Bad nicht betrieben werden (der TV berichtete).

Mit rund 40 000 Besuchern kamen trotz der verkürzten Saison noch mehr Menschen ins Bad als 2017 (32 379 Besucher). Das für 2018 im Haushalt veranschlagte Defizit von 328 000 Euro konnte um 20 000 Euro gesenkt werden. Der Badebetrieb ist seit der vergangenen Woche eingestellt, was auch daran liegt, dass die Sommerferien in den Niederlanden zu Ende sind. Ein Großteil der Badbesucher sind Gäste des Landal-Ferienparks.

Freibad Mertesdorf (Ruwertalbad): Der Supersommer hat auch dem Mertesdorfer Bad hohe Besucherzahlen und damit höhere Einnahmen beschert als kalkuliert. Bis dato wurden rund 72 000 Besucher gezählt, weitere Freibad-Nutzer werden bis zum letzten Öffnungstag am  Freitag, 14. September, hinzukommen.

Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre lag die Besucherzahl in Mertesdorf nach Auskunft von Bürgermeisterin Stephanie Nickels bei knapp 57 000. Laut Plan lagen 2018 die ungedeckten Kosten für den Badbetrieb bei 320 000 Euro. Die realen Kosten werden laut Nickels niedriger sein. Neben Mehreinnahmen beim Eintritt werde es Einsparungen bei den Energiekosten geben.

Freibad Kordel (Kylltalbad): Wenn das Kordeler Bad am 16. September schließt, kann von rund 37 000 Besuchern ausgegangen werden. Das sind knapp 15 000 mehr als 2017 und auch mehr als 2013, dem Rekordjahr der vergangenen sechs Jahre. Damals kamen rund 34 000 Besucher ins idyllisch gelegene Kylltalbad.

Die Einnahmen werden 2018 voraussichtlich 82 000 Euro betragen, das sind fast 30 000 Euro mehr als in der vergangenen Saison. Nach Auskunft von Johanna Fox, Sprecherin der Verbandsgemeinde Trier-Land, wird in diesem Jahr das Minus im Badebetrieb rund 350 000 Euro betragen. Ausgaben von einer halben Million Euro stehen Einnahmen von etwa 150 000 Euro gegenüber. Der Zuschussbedarf pro Besucher liegt bei 9,50 Euro. 2016 wurde jeder Badegast noch mit rund 18 Euro subventioniert.

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