Städtebau Und alles kommt wieder ins Rollen

Prüm · Der Kreisverkehr am Prümer Hahnplatz ist seit gestern komplett befahrbar. Wir sind einmal durch alle Abzweigungen gerollt – und haben, kurz vor der Weihnachtspause, den Stand der Bauarbeiten abgefragt.

 Schnellschuss aus dem Auto bei unserer Testfahrt am Montag: Blick durch die Windschutzscheibe in die untere Prümer Hahnstraße, hier gilt derzeit noch der Einbahnverkehr. Aber: läuft.

Schnellschuss aus dem Auto bei unserer Testfahrt am Montag: Blick durch die Windschutzscheibe in die untere Prümer Hahnstraße, hier gilt derzeit noch der Einbahnverkehr. Aber: läuft.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Es ist Montagmorgen, der Tag nach dem zweiten Advent, und es regnet so stark in der Eifel, dass man sich fast den heftigen Schnee vom Wochenende zurückwünscht. Nur nicht die Sattelzüge, die sommerbereift irgendwo im Hang hingen.

Kein Spaß, an diesem Tag auf der Hahnplatz-Baustelle zu arbeiten. Schnorpfeil-Polier Rainer Schönecker ist von einem ersten Termin draußen vor der Baubude deshalb auch gleich mal „nass bis auf die Knochen“ zurückgekehrt.

Aber es gibt eben auch, wie am Samstag schon kurz gemeldet, einen weiteren Fortschritt an der zentralen Baustelle in der Abteistadt zu verkünden: Der neue Kreisverkehr im Zentrum ist freigegeben. Keine Einbahn-Regelung mehr – bis auf eine Ausnahme, auf die wir gleich kommen. Alle Äste des Prümer Karolingerkringels sind aktiviert, auch aus der Bahnhofstraße ist der Platz wieder zu erreichen.

Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) hat von ihrem Büro im Haus des Gastes den Top-Blick aufs Geschehen: „Herrlich, wir haben hier hinter dem Fenster gestanden und rausgeschaut – die Leute haben den Weg wieder gefunden“, sagt sie. „Super. Und es haben auch alle kapiert, dass man jetzt nicht mehr in der Hahnstraße parken darf. Ich denke, dass sich das jetzt alles einrudern wird.“ Was auch der passende Kommentar zum siffigen Wetter wäre.

Kleine Einschränkung: Noch haben es nicht so ganz alle geblickt, dass man in der oberen Hahnstraße nicht mehr parken darf. Aber das dürfte sich ja wirklich bald einrudern.

Am oberen Hahnplatz kommt jetzt jedenfalls der Fuhrweg in neuer, gepflasterter Spur herab. Bislang habe auch das gut funktioniert, sagt die Stadtchefin – die Autofahrer rollen von dort nun in den Kringel, anstatt wie früher in die Bahnhofstraße. Und die neuen Parkflächen am Fuhrweg sind, klaro, gleich mal belegt. Wenn es etwas gibt, das die Prümer sofort kapieren, dann das.

Am oberen Platz sind jetzt auch die ersten Terrassen angelegt. Man sieht, was wird. Auch die untere Hahnstraße ist wieder befahrbar. Nur eben vorerst in einer Richtung statt in zwei. Das wird sich erst im Frühjahr ändern, wenn dort die oberste Schicht asphaltiert ist (TV von Samstag).

Was auch langsam wird, sagt Rainer Schönecker, sei die Befestigung der Frontmauer am Regino-Gymnasium. Dort lasse der Eifelkreis jetzt das Gemäuer stabilisieren. Diese Arbeiten hatten den Fortgang der Umbauten vor der Basilika bekanntlich ebenfalls verzögert. Und unter anderem dazu geführt, dass die Arbeiter jetzt den Klosterhof – die kurze Sackgasse am kleinen Schulhof – erneuern. Wie gehabt: Kanal- und Wasseranschlüsse, Strom, Beleuchtung, das wird alles gemacht, bevor das Sträßchen dann ein Verbundpflaster erhält. Ob das aber noch vor Weihnachten gelingt, steht nicht fest. Auch hier wird das Wetter eine Rolle spielen. Und für diese Woche, sagt Schönecker, „haben sie ja nichts Schönes gemeldet“.

Es bleibt ein Geduldsspiel. Und wenn auch manche meckern: „Bei uns ist die Stimmung gut“, sagt Schönecker. Ihm habe noch keiner Frechheiten gemacht. Und die Anlieger zeigten sich trotz all der Behinderungen und Unannehmlichkeiten geduldig. „Das kann man ruhig mal erwähnen.“ Gern geschehen.

Wie geht’s weiter? Immerhin, sagt Schönecker, hätten die „Goldgräber“, also die Leute vom Rheinischen Landesmuseum, die seit Monaten am Platz versunkene Schätze freikratzen, jetzt die Fläche freigegeben, auf der später die Bäumchen gesetzt werden sollen. Wenn auch die Ausgrabungen noch nicht fertig seien. Aber mit etwas Glück, ergänzt der Vorarbeiter, könne man im Januar mit dem Anlegen der ersten Treppenstufen auf der Fläche vor der Basilika beginnen.

Noch schaffen sie weiter. Bis zur Weihnachtspause: „Am 22. Dezember ist Feierabend“, sagt Rainer Schönecker. „Da wollten wir aufhören für dieses Jahr.“

 Blick in die untere Hahnstraße: Zwischen „Alter Abtei“ und Kreuzung Ritzstraße bleibt sie vorerst Einbahnstraße.

Blick in die untere Hahnstraße: Zwischen „Alter Abtei“ und Kreuzung Ritzstraße bleibt sie vorerst Einbahnstraße.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden
 Hatten wir bisher nicht: So rollt man vom neuen Fuhrweg hinab zum Platz und dem Kreisverkehr. Und geparkt wird auch schon. Na also.

Hatten wir bisher nicht: So rollt man vom neuen Fuhrweg hinab zum Platz und dem Kreisverkehr. Und geparkt wird auch schon. Na also.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Das sei ihnen gegönnt. Und darüber hinaus gilt die Parole der Stadtbürgermeisterin: „Durchhalten. Irgendwann wird es.“

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