Escape Room In Bernkastel-Kues haben Schüler einen Escape Room gebaut

Bernkastel-Kues · Wer sich im Labor der Bernkastel-Kueser Schüler einsperren lässt, muss mithilfe von Hinweisen schnellstmöglich wieder ausbrechen. Kann der Escape Room mit der professionellen Variante mithalten?

 Die Jugendlichen überlegen sich das Konzept für ihren eigenen Escape Room im Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues.

Die Jugendlichen überlegen sich das Konzept für ihren eigenen Escape Room im Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues.

Foto: Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues

Es fällt kein Sonnenstrahl in den Raum, die einzige Lichtquelle steht in Form einer Stehlampe auf dem Tisch in der Mitte des Raums. Reagenzgläser und Behälter mit chemischen Stoffen stehen herum, ein Chemiker-Kittel hängt über einem Stuhl. Ein leichter Geruch nach Chemikalien hängt in der Luft. Bis vor kurzem hat in dem Raum noch ein Chemiker mit Gasen experimentiert – und das ist das Gefährliche: In dem abgesperrten Raum tritt eines der Gase aus, das Menschen die Luft zum Atmen nimmt. Die Eingesperrten müssen schnell genug die Hinweise und die Schlüssel finden, die sie letztendlich aus dem Raum befreien.

So lautet die Hintergrundgeschichte zu dem sogenannten Escape Room im Jugendkulturzentrum (Jukuz) Bernkastel-Kues. Escape Rooms funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip: Besucher werden in einem Raum eingesperrt und müssen dort Rätsel lösen und Hinweise finden, um zu entkommen. Den Raum im JuKuZ haben Schüler des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums entworfen und gestaltet. Camilla Müller, Hausleitung des JuKuZ, sagt: „Wir haben mit 16 Schülern zwischen der neunten und der elften Klasse an dem Raum gearbeitet. Am 28. Juni sind wir offiziell fertig geworden.“

Zuvor war in dem Zimmer auch schon ein Escape Room, allerdings mit einer anderen Hintergrundgeschichte. Die Schüler haben den Raum während ihrer Projekttage komplett ausgeräumt, gestrichen und neu ausgestattet. Müller erklärt: „Wir haben zum Beispiel von einer Apotheke Petrischalen bekommen, Eltern haben alle möglichen Sachen vom Dachboden beigesteuert, und die Schüler haben umgebaut, gemalt und sich Rätsel überlegt.“

Laut der Leiterin dauert ein Besuch in dem Escape Room rund eine Stunde. „Manche brauchen etwas länger, manche sind aber auch schneller.“ Geeignet sei der Raum ab einem Alter von ungefähr zwölf Jahren. Einen Besuch kann man per Telefon oder Mail an das Jukuz buchen. Müller sagt: „Wir hatten bisher schon Geburtstagsgäste hier, aber auch zum Beispiel einen Junggesellinnenabschied oder Erzieherinnen, die das als Teambuilding-Maßnahme gemacht haben.“

In vielen professionellen Escape Rooms sind die Räume mit einer Videoüberwachung ausgestattet. „Das ist bei uns nicht so“, sagt Müller. „Hier geht eine Person mit in den Raum und schließt von innen ab. Der Vorteil daran ist, dass wir zum Beispiel jüngeren Besuchern auch mal einen kleinen Tipp geben können, wenn sie sehr festgefahren sind. Wir können den Schwierigkeitsgrad anpassen.“ Außerdem sei es immer wieder spannend zu sehen, wie die Gruppe in dem Raum zusammenarbeitet.

Und auch das Vorbereiten und Gestalten des Raums habe Vorteile gehabt. Die Jugendlichen mussten während des Projekts im Team arbeiten und kreativ sein. Das hat laut Müller gut geklappt. „Bei manchen Rätseln war sogar ich überrascht, weil sie so schlaue Ideen hatten. Ich bin richtig stolz auf die Mädels und Jungs.“ Viele Schüler seien auch über die Projektzeit hinaus im Jukuz geblieben, um weiter an dem Raum zu arbeiten. Um Ideen zu entwickeln, haben die drei Betreuer mit den 16 Schülern im Vorfeld sogar einen professionellen Escape Room in Trier besucht.

Die Rückmeldungen von den Besuchern seien bisher immer positiv gewesen, berichtet Müller. Eine Gruppe, die laut eigener Aussage häufig und regelmäßig Escape Rooms besucht, habe gesagt, dass der Raum mit den professionellen Escape Rooms mithalten könne.

Noch ein Jahr lang können sich die Besucher also ab jetzt in dem Labor einsperren lassen, um ihre Rätselfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der Eintritt ist spendenbasiert. Müller erklärt, dass auch Schülergruppen sich den Besuch leisten können sollen, da die professionellen Räume oft deutlich teuer seien. Die Einnahmen fließen in das Jugenkulturzentrum – und möglicherweise, so wie dieses Jahr auch, in den nächsten Escape Room.

 Die Schüler arbeiten an der Ausstattung des Escape Rooms. Dafür haben sie sich einiges einfallen lassen.

Die Schüler arbeiten an der Ausstattung des Escape Rooms. Dafür haben sie sich einiges einfallen lassen.

Foto: Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues
 Die Schüler arbeiten an der Ausstattung des Escape Rooms. Dafür haben sie sich einiges einfallen lassen.

Die Schüler arbeiten an der Ausstattung des Escape Rooms. Dafür haben sie sich einiges einfallen lassen.

Foto: Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues
 Hereinspaziert – aber auf eigene Gefahr: So sieht der Eingang zu dem „Labor“ aus, in dem Besucher sich einsperren lassen können. Die abgeklebten Fenster, das gedimmte Licht und die detailgetreue Ausstattung sorgen für die passende Stimmung.

Hereinspaziert – aber auf eigene Gefahr: So sieht der Eingang zu dem „Labor“ aus, in dem Besucher sich einsperren lassen können. Die abgeklebten Fenster, das gedimmte Licht und die detailgetreue Ausstattung sorgen für die passende Stimmung.

Foto: Marlene Bucher

Gruppen können sich für einen Besuch im Escape Room beim Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues (Im Viertheil 27) unter Telefon 06531/9719663 oder per Mail an Jukuz-bks@gmx.de anmelden.

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