2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines

Eintracht Trier nun "Ausbildungsverein im Aufbau"

Der SVE und der Fußballverband Rheinland unterzeichnen einen Kooperationsvertrag, der den Fokus auf die Nachwuchsarbeit richtet und der gesamten Region nutzen soll

Fußball-Oberligist Eintracht Trier setzt ein Signal pro Jugendarbeit. Am Montagabend ist der Verein als sogenannter „Ausbildungsverein im Aufbau“ anerkannt worden – als erster im Fußballverband Rheinland (FVR). Dazu wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem FVR und der Eintracht unterzeichnet.

Mit dem Konstrukt von Ausbildungsvereinen soll im FVR die Talentförderung nachhaltig verbessert werden. Die Kriterien, um ein Ausbildungsverein zu werden, sind nicht so hoch, um als Nachwuchsleistungszentrum anerkannt zu werden. Ein Ausbildungsverein ist quasi eine Stufe darunter angesiedelt.

Der Zusatz „im Aufbau“ bedeutet, dass in den nächsten Monaten überprüft wird, ob die Eintracht die geforderten Kriterien alle erfüllt und auch einhält. Ist das der Fall, wird der Zusatz gestrichen. Schon jetzt erfüllt die Eintracht nach Aussage von Mario Spang aus der sportlichen Leitung der SVE-Nachwuchsabteilung nahezu alle Anforderungen. Dazu zählen ein ausformuliertes Jugendförderkonzept, die Zugehörigkeit von Jugendteams in den Regionalligen mit dem (Fern-)Ziel eines Bundesliga-Aufstiegs, bestimmte Kadergrößen in den verschiedenen Altersklassen, eine Mindestanzahl von Trainingseinheiten, Mindest-Lizenzen für die Trainer sowie die Wahrnehmung von Fort- und Weiterbildungen.

„Wir haben im Gebiet des Verbands Rheinland kein Nachwuchsleistungszentrum. Das führt derzeit dazu, dass einige richtig gute C-Jugendliche aus verschiedenen Vereinen abwandern. Das wollen wir stoppen, indem wir Ausbildungsvereine etablieren. Wir wollen erreichen, dass starke jugendliche Fußballer im Verband bleiben können, indem sie in diesen Ausbildungsvereinen leistungsorientiert gefördert werden“, erklärte FVR-Präsident Walter Desch.

„Das, was in den Kriterien steht, muss im Verein gelebt werden“, bemerkte der sportliche Leiter des FVR, Kai Timm, der bei dem Projekt in den vergangenen Monaten im engen Austausch mit Vertretern der Eintracht war.

Wichtig sei nun auch, eine „Abgabe- und Aufnahmekultur“ zu etablieren, sagte FVR-Vizepräsident Alois Reichert. Es geht also um Offenheit bei Spielerwechseln im Jugendbereich. Georg Erschens aus der organisatorischen Leitung der SVE-Jugendabteilung, sagte, dass dies umgesetzt werde: „Was die Zusammenarbeit mit ,Partnervereinen‘ angeht, haben wir klare Prozesse formuliert."

SVE-Geschäftsführer Torge Hollmann ist überzeugt davon, dass alle Vereine in der Region profitieren werden. Die Eintracht, weil der Weg als Ausbildungsverein der einzig gangbare für den Club in der Zukunft sei. Und andere Vereine, weil sie künftig besser ausgebildete Spieler bekommen können aus dem Pool von Akteuren, die es nicht in die erste Seniorenmannschaft der Eintracht schaffen. Dabei sei langer Atem nötig: „Es wird Jahre dauern, bis das Projekt Früchte trägt.“

Aufrufe: 028.5.2018, 21:56 Uhr
Mirko BlahakAutor