Regionale Wirtschaft Konjunktureller Höhenflug hält an

Trier · Die Stimmung in der regionalen Wirtschaft ist bestens: Doch Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche drückt trotzdem der Schuh: 71 Prozent der Firmen beklagen einen Fachkräftemangel.

 IHK-Pressesprecher Sebastian Klipp und IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt (von links) stellen die Ergebnisse der Konjunktur-Umfrage vor. Die Lage in der regionalen Wirtschaft ist sehr gut.

IHK-Pressesprecher Sebastian Klipp und IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt (von links) stellen die Ergebnisse der Konjunktur-Umfrage vor. Die Lage in der regionalen Wirtschaft ist sehr gut.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

In den vergangenen Wochen hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier die Stimmung bei ihren Mitgliedsbetrieben abgefragt. Das Resultat freut die Verantwortlichen bei der Kammer: „Der konjunkturelle Höhenflug der regionalen Wirtschaft wird sich auch im neuen Jahr fortsetzen“, erklärt IHK-Geschäftsführer Matthias ­Schmitt bei der Vorstellung der Umfragezahlen.

An der jüngsten IHK-Erhebung haben sich 150 Mitgliedsbetriebe mit fast 22 000 Beschäftigten beteiligt. „Das sind rund ein Viertel aller Mitarbeiter in den IHK-Mitgliedsbetrieben und damit eine gute Grundlage für die Auswertung“, findet IHK-Chefs-Volkswirt Schmitt.

53 Prozent der Unternehmen berichten demnach von einer guten, weitere 40 Prozent von einer befriedigenden Geschäftslage. Sieben Prozent der heimischen Betriebe meldet eine schlechtere Geschäftslage.

Auch die Erwartungen der regionalen Wirtschaft für den weiteren Jahresverlauf sind überwiegend positiv. 24 Prozent rechnen mit einem besseren Jahr, zwölf mit einem schlechteren Verlauf 64, Prozent der Firmen erwarten eine ähnlich positive Entwicklung wie im abgelaufenen Geschäftsjahr. „Das sind Werte, die kaum noch zu steigern sind“, interpretiert Matthias Schmitt die Konjunkturdaten. „Die Umfragewerte sprechen für eine Fortsetzung des stabilen Konjunkturaufschwungs. Aufgrund des bereits hohen Wachstumstempos fällt es den Betrieben aber zunehmend schwerer, noch einmal an Dynamik nachzulegen.“

Volle Auftragsbücher und eine stabile Konjunktur meldet der wichtige Industriezweig. „Insbesondere die Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten berichten von glänzend laufenden Geschäften“, so Matthias Schmitt.

Im verarbeitenden Gewerbe erreicht die Kapazitätsauslastung einen Spitzenwert. 62 Prozent der Industriebetriebe berichten von einer überdurchschnittlichen Auslastung ihrer Produktionsanlagen, nur bei vier Prozent läuft es derzeit nicht rund. Die Auftragseingänge (siehe Grafik) sind ebenfalls auf hohem Niveau.

Unter diesen Voraussetzungen sind die Betriebe auch bereit, kräftig zu investieren. 29 Prozent wollen mehr Geld einsetzen, 56 Prozent so viel wie im vergangenen Jahr und lediglich 15 Prozent planen ihr Engagement einzuschränken. Gut jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) investiert dabei in eine Kapazitätsausweitung. Dafür werden Mitarbeiter gesucht. Schmitt: „Jeder fünfte Betrieb will im laufenden Jahr mehr Personal einstellen, während nur neun Prozent fürchten, sich von Mitarbeitern trennen zu müssen.“

 Harte Fakten zur Situation der Unternehmen: Die Auftragseingänge sind bei vielen Firmen gestiegen.

Harte Fakten zur Situation der Unternehmen: Die Auftragseingänge sind bei vielen Firmen gestiegen.

Foto: TV-GRAFIK: TMVG/QUELLE: IHK TRIER

So rechnete Schmitt für 2018 netto mit weiteren zwei- bis dreitausend Arbeitsplätzen mehr. Derzeit gebe es nur einen großen Wermutstropfen im Konjunkturbild: der Fachkräftemangel (siehe Info).

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