Schule Lehrer in Rheinland-Pfalz fallen immer mehr Tage wegen Krankheit aus

Mainz · Lehrer im Land fallen immer mehr Tage wegen Krankheit aus. Das geht aus Antworten des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums auf Anfragen der AfD-Fraktion im Mainzer Landtag hervor. Am stärksten angestiegen sind danach die Krankheitstage bei Lehrern in Real- und Berufsschulen.

  Lehrer krank, der Unterricht fällt aus: ein leeres Klassenzimmer.

Lehrer krank, der Unterricht fällt aus: ein leeres Klassenzimmer.

Foto: dpa/Bodo Schackow

Wo ein Realschullehrer im Jahr 2008 im Schnitt noch 9,6 Tage im Jahr krank war, waren es 2017 bereits glatte zwölf Tage. Bei Berufsschullehrern stieg die Zahl im gleichen Zeitraum von 7,0 auf 9,5.

Auch in anderen Schulen sammelten Lehrer mehr Krankentage. In Gymnasien war ein Lehrer im Jahr 2017 im Schnitt 8,8 Tage pro Jahr krank, wo es 2008 noch 7,3 Tage gewesen waren. In Gesamt­schulen stiegen die Tage von 9,6 auf 10,5, in Grundschulen von 8,8 auf 9,0.

AfD-Fraktionsvize Joachim Paul kritisiert das Land. „Wir müssen überlegen, wie wir den Lehrern den Rücken stärken können“, forderte er. Das Land müsse prüfen, ob zahlreiche Hilfsangebote noch zielgerichtet seien oder an den vorherrschenden Schulalltag angepasst werden müssten.

Ein Sprecher des SPD-geführten Bildungsministeriums spricht von einem „leichten Anstieg bei den absoluten Zahlen“, der keinen unmittelbaren Anlass zur Sorge gebe.  Das Land nehme den Trend aber ernst und werde mit Experten am Institut für Lehrergesundheit Ursachenforschung betreiben. Dazu sei eine Arbeitsgruppe eingesetzt.

Die AfD will die Krankheitstage in den Bildungsausschuss einbringen, um der Landesregierung weiter auf den Zahn zu fühlen. Die Anfragen ergaben auch, dass in Rheinland-Pfalz seit 2012 insgesamt 696 Lehrer wegen Dienstunfähigkeit in den vorzeitigen Ruhestand geschickt wurden. Die meisten gingen davon im Jahr 2013 in Pension (129), die wenigsten im vergangenen Jahr (71).

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