Gesundheit Mehr Raum für Patienten in Bernkastel-Kues

Wittlich/Bernkastel-Kues · Patienten der psychiatrischen Abteilung des Verbundkrankenhauses profitieren künftig von besseren Räumen.

 Noch ist die neue psychiatrische Klinik in Bernkastel-Kues eine Baustelle.

Noch ist die neue psychiatrische Klinik in Bernkastel-Kues eine Baustelle.

Foto: Christoph Strouvelle

Die psychiatrische Abteilung des Verbundkrankenhauses wird Mitte des kommenden Jahres  von Wittlich in den Neubau neben dem Krankenhaus Bernkastel-Kues umziehen. Das hat Chefarzt Dr. Michael Lammertink den Mitgliedern des Stadtrats Bernkastel-Kues in der jüngsten Sitzung mitgeteilt. „Ein genaues Datum kann ich noch nicht nennen, es wird wahrscheinlich auf Juni 2019 hinauslaufen“, sagt er. Ausführlich hat er den Mitgliedern des Gremiums das Vorhaben erläutert. So werden in den beiden oberen Etagen des L-förmigen Gebäudes vier Stationen eingerichtet, die bis zu 23 Patienten Platz bieten.

Vorgesehen sei, dass diese jeweils mit 18 bis 19 Personen belegt werden, sagt er. Diese werden in Zwei- oder Einbettzimmern untergebracht. Im Wittlicher Krankenhaus, wo die psychiatrische Abteilung bisher ihre Heimat hatte, sind es Dreibettzimmer gewesen, sagt Lammertink. Vor 32 Jahren sei die psychiatrische Abteilung in Räume der damals zu groß dimensionierten Kinderklinik eingezogen. „Es ist nicht das, was man sich als Patient vorstellt“, sagt er. Der Neubau in Bernkastel-Kues sei die Chance, dies zu ändern. In den Wittlicher Stationen gebe es derzeit viele Flure. „Im Neubau haben wir viele Begegnungsflächen“, sagt der Chefarzt. Dort können sich künftig Patienten aufhalten, miteinander kommunizieren, spielen oder Besuch empfangen, sagt er. Dabei bleibt die Anzahl der Gesamtbetten mit jeweils 75 gleich. Überhaupt falle in dem neuen Gebäude der bisher suggerierte „Gefängnischarakter“ der bisherigen Abteilung weg. Auf der Tiefgarage mit Platz für 70 Fahrzeuge entsteht auf Höhe des Erdgeschosses ein Therapiegarten, in den oberen Etagen sind Freidecks, also große Balkone, vorgesehen. „Wir sind weit gekommen, die Begrünung fehlt noch“, sagt Lammertink. Im Erdgeschoss werden Räume für ambulante Patienten und Therapieräume untergebracht.

Lammertink stellt heraus, dass die Patienten kein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung bedeuten. „Wir behandeln keine psychisch kranken Straftäter“, sagt er. Von 1300 Patienten, die die Klinik jährlich stationär aufnimmt, seien maximal zwei oder drei potenziell für die Öffentlichkeit gefährlich. Und dabei handele es sich im Regelfall um Patienten mit Psychosen, die mit Medikamenten gut behandelbar seien. „Die Gefahr für die Öffentlichkeit tendiert gegen Null. Es sind keine gravierenden Dinge zu befürchten“, sagt er und wirbt bei den Stadtratsmitgliedern darum, etwaige Vorbehalte abzubauen.

Das Personal wird aufgestockt, von derzeit 42 auf 46 Vollzeitkräfte, sagt der Chefarzt. Wobei es kein Problem sei, Pflegepersonal zu engagieren. Es bestünden eher Schwierigkeiten, Arztstellen zu besetzen.

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